Dem Dax geht langsam die Puste aus – Schaeffler und Dialog Semiconductor sorgen für Wirbel im M- und SDax

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Die Anleger handeln derzeit verhalten. Der Dax kann haarscharf über der 11.600er Marke balancieren, ist im Laufe des Handelstages jedoch immer wieder nach unten weg geknickt. Derzeit notiert er mit einem moderaten Minus von 0,11 Prozent bei 11.610 Punkten. Der MDax performt heute ein wenig besser und kann mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent bei 24.748 Punkten notieren. Der SDax hangelt sich ähnlich nah an der Null-Linie wie der Leitindex und steht mit einem geringen Plus von 0,14 Prozent bei 10.951 Punkten.

Aus charttechnischer Sicht dürfte dem Dax nach Einschätzung von Beobachtern langsam die Puste ausgehen, nachdem er sich seit Jahresbeginn auf das höchste Niveau seit November vorgearbeitet hat. Die Marktteilnehmer ließen sich derzeit nicht mehr aus der Reserve locken, schrieb Anlagestratege Christoph Geyer von der Commerzbank.

Konjunktursorgen trüben die Marktstimmung weiterhin ein

Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang der Gespräche zum US-chinesischen Handelsstreit hatte die Weltbörsen beflügelt – doch solange hier nichts Entscheidendes geregelt ist, sehen viele Börsianer den Korridor nach oben inzwischen verriegelt. Zudem kommt nach neuerlichen Sorgen über Chinas Wirtschaft am Vortag von Konjunkturseite zur Wochenmitte ein weiterer Dämpfer: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkte ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone deutlich – die Konjunktur dort hat sich laut ihrer Einschätzung inzwischen deutlich abgekühlt.

Vor diesem Hintergrund dürften die Anleger den Konjunkturbericht der US-Notenbank, das sogenannte Beige Book, am Abend mitteleuropäischer Zeit aufmerksam verfolgen.

Schaeffler schüttelt den Markt mit Hiobsbotschaft durch

Unternehmensseitig dominierte die Berichtssaison das Geschehen am deutschen Markt: Aktien des Autozulieferers Schaeffler brachen angesichts rückläufiger Ergebnisse und eines mauen Ausblicks zwischenzeitig zweistellig ein. Das Unternehmen kassierte zudem seine Ziele für 2020 und will nun mit einem Sparprogramm gegensteuern. Kursbelastend hinzu kam der anstehende MDax -Rauswurf zum 18. März.

In diesem Sog verloren auch andere Zulieferer. Continental und Hella etwa verbilligten sich jeweils um mehr als ein Prozent.

An der Dax-Spitze konnte sich am Nachmittag die Deutsche Bank festsetzen, mit einem Plus von 1,71 Prozent. Aum unteren Ende lagen nach ihrer Kursstärke vom Vortag nun wieder FMC-Werte mit einem Minus von 1,86 Prozent.

Dialog Semiconductor profitiert vom Aufstieg

Zur großen Freude der Anleger ist der Aufstieg in den Index der mittelgroßen Unternehmen dem Chipentwickler Dialog Semiconductor sicher. Die Aktien notierten zuletzt um mehr als 5 Prozent höher. Dabei spielte auch der gekappte Umsatzausblick keine Rolle, denn Marktbeobachter hatten mit noch Schlimmerem gerechnet.

Den ersten Platz im MDax konnte sich am Nachmittag Zalando sichern, mit einem Plus von 4,74 Prozent. Somit geht die Kursrally des Modehändlers munter weiter.

Onvista/dpa-AFX

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Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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