DETROIT/BMW-Finanzchef: Wollen in USA Kehrtwende beim Absatz

dpa-AFX · Uhr

DETROIT (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW will in diesem Jahr die Kehrtwende auf dem US-Markt schaffen. "Wir rechnen mit einem leichten Absatzplus in den USA", sagte Finanzchef Nicolas Peter am Montag auf der Automesse in Detroit. Bei BMW bedeutet das einen Anstieg von bis zu 5 Prozent. Zuletzt hatte der Dax -Konzern im Jahr 2015 ein Plus auf dem US-Markt vorweisen können. Schwung geben sollen neue Modelle der in den Vereinigten Staaten beliebten X-Modellreihe wie der X2 und der X4, wie Peter sagte. Im November war die Produktion des X3 angelaufen. Bisher werden die X-Modelle ausschließlich im US-Werk in Spartanburg gebaut, das aber langsam an seine Kapazitätsgrenzen stößt und nicht genug der beliebten SUVs für den Weltmarkt herstellen kann. Daher beginnt BMW in diesem Jahr auch in Südafrika und China mit der Fertigung der Baureihe.

"Konzernweit rechnen wir in diesem Jahr mit einem Absatzplus weltweit von 5 bis 10 Prozent", sagte Peter. Wegen hoher Investitionen für Elektroautos und Fahrassistenzsysteme sollen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung dieses Jahr zwischen 6,5 und 7 Prozent des Umsatzes ausmachen. Mittelfristig peilt BMW hier eigentlich 5 bis 5,5 Prozent an. "Nach 2019 wollen wir die Quote für die Forschungs- und Entwicklungsausgaben wieder auf das Normalmaß herunterfahren", sagte Peter. Die Marge im Kerngeschäft Automobilbau soll auch weiterhin in einer Bandbreite von 8 bis 10 Prozent landen.

Die Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta sieht der Manager nicht als direkte Bedrohung fürs Geschäft. "Wir sind optimistisch, dass Nafta in einer guten Art und Weise angepasst wird", sagte er. BMW stehe für globalen Freihandel. "Intern nennen wir die USA unsere zweite Heimat", sagte der Manager. BMW hat in Spartanburg in South Carolina sein weltweit größtes Produktionswerk.

Der lang erwartete vollelektrische BMW-Kompaktwagen, mit dem die Bayern den Kampf gegen das auf den Massenmarkt abzielende Model 3 vom US-Elektroautopionier Tesla aufnehmen wollen, wird derweil nicht vor 2021 auf den Markt kommen. BMW hatte auf der IAA ein Modell gezeigt, das in der Klasse des derzeitigen 3ers zuhause ist. BMW plant, das Auto mit Technik für das vollautonome Fahren auszustatten - diese werde aber erst 2021 verfügbar sein, sagte Peter./men/he

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