Deutsche Bank: Endlich wieder ein Gewinn ++ Vonovia: Ausstieg bei Deutsche Wohnen ++ Metro: China-Geschäft im Schaufenster

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Während die USA und China weiterhin hart verhandeln, haben die EU und Japan Nägel mit Köpfen gemacht und die größte Freihandelszone der Welt an den Start gebracht. Mit dem heutigen Inkrafttreten des 2018 geschlossenen Wirtschaftspartnerschaftsabkommens werden Märkte mit insgesamt rund 635 Millionen Menschen verbunden.

Zölle sollen wegfallen

Ziel ist es, Zölle und andere Handelshemmnisse nahezu vollständig abzubauen, um das Wachstum anzukurbeln. Durch das Abkommen könnten europäische Unternehmen jedes Jahr eine Milliarde Euro an Zöllen einsparen, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstag in Brüssel. Verbrauchern biete es zudem eine größere Auswahl und günstigere Preise. Japan ist nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und damit ein sehr interessanter Absatzmarkt für europäische Unternehmen. Gemeinsam sind die EU und Japan für knapp ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich.

USA und China - Stichtag rückt näher

US-Präsident Donald Trump hat sich strikt gegen eine Verlängerung der Handelsgespräche mit China über die vereinbarte 90-Tages-Frist ausgesprochen. Das zwischen den Präsidenten der beiden weltgrößten Volkswirtschaften bei ihrem Treffen in Buenos Aires vereinbarte Zieldatum für ein Ergebnis sei für Trump eine „harte Frist“, erklärte das Präsidialamt am Donnerstag in Washington. Sollte es bis dahin keine Einigung im Handelsstreit geben, werde die US-Regierung wie angekündigt, die Einfuhrzölle auf chinesische Produkte anheben.

Fortschritte erzielt

Zuvor hatte Trumps Handelsbeauftragter Robert Lighthizer eine positive Zwischenbilanz der Handelsgespräche gezogen. Man habe in zwei Tagen substanzielle Fortschritte erzielt, erklärte er. Allerdings gebe es noch viel zu tun. Der chinesische Vize-Ministerpräsident Liu He sprach von guten Entscheidungen, die getroffen worden seien. Trump kündigte eine baldige Reise von Lighthizer nach China an. Trump brachte erneut ein Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping ins Gespräch. Dabei werde man sich in allen Punkten einig werden.

Dax vor dem Wochenende unschlüssig

Eigentlich gibt es keine Nachrichten, die dem Dax die Laune verderben könnten. Trotzdem scheint der deutsche Leitindex keine richtige Lust auf einen versöhnlichen Wochenausklang zu haben. Er startet mit einem hauchdünnen Plus von 0,01 Prozent mit 11.174,54 Punkten in den letzten Handelstag der Woche, die das deutsche Börsenbarometer mit einem Verlust von rund einem Prozent beenden dürfte. Einen Lichtblick gibt es aber.

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Deutsche Bank wieder mit schwarzen Zahlen

Christian Sewing hatte es bereits Anfang des Jahres angedeutet, jetzt ist es amtlicht. Die Deutsche Bank hat 2018 nach drei Verlustjahren in Folge wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Konzerngewinn lag bei 341 Millionen Euro nach einem Verlust von 735 Millionen ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Abschlussquartal im Minus

Im vierten Quartal stand allerdings ein Verlust von 409 Millionen Euro zu Buche. Dennoch traf Deutschlands größtes Kreditinstitut die Erwartungen von Analysten. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 11 Cent je Aktie erhalten.

Kein Ausblick auf das laufende Quartal

Für das laufende Jahr wagte Vorstandschef Christian Sewing keine konkrete Gewinnprognose. Allerdings sollen die um Konzernumbau und Rechtsfälle bereinigten Kosten der Bank auf 21,8 Milliarden Euro fallen und damit etwas stärker als bisher geplant. Die Rendite auf das Eigenkapital (RoTE) soll wie bereits angekündigt über 4 Prozent liegen.

Anleger freuen sich

Direkt nach Handelsbeginn springt die Aktie der Deutschen Bank an die Spitze im Dax. Das Wertpapier legt über 4 Prozent zu.

Kurz & knapp:

Vonovia: Vor gut drei Jahren ist die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen gescheitert – jetzt hat Deutschlands größter Immobilienkonzern sein Aktienpaket auf den Markt geworfen. Beim Verkauf der Deutsche Wohnen-Aktien macht Vonovia einen dicken Millionen-Gewinn. Das Aktienpaket hatte Vonovia beim vergeblichen Übernahme-Versuch Ende 2015/Anfang 2016 erworben. Die Beteiligung in Höhe von rund 16,8 Millionen Aktien sei für knapp 700 Millionen Euro an institutionelle Investoren verkauft worden, teilte Vonovia am späten Donnerstagabend mit.

Metro: Der Handelskonzern ist Kreisen zufolge bereit, einen Mehrheitsanteil an seinem China-Geschäft an lokale Bieter zu verkaufen. Dabei könne es auch um einen Anteil von bis zu 80 Prozent gehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag mit Berufung auf Insider. Es werde damit gerechnet, dass ein Verkauf im Februar oder März über die Bühne gehen könne. Die tatsächliche Höhe des Anteils hänge vom möglichen Angebot ab, hieß es weiter. Bei den Gesprächen gehe es auch um die Metro-Immobilien in China, berichtet Bloomberg weiter. Metros Cash & Carry Geschäft besitzt 95 Märkte in China und erzielte im Geschäftsjahr 2017/18 einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro.

Symrise: Der Aromen- und Duftstoffhersteller kauft in den USA ein. Mit den Eigentümern von ADF/IDF sei die Übernahme des „führenden Anbieters von natürlichen Inhaltsstoffen insbesondere für Heimtiernahrung“ vereinbart worden, teilten die Deutschen am späten Donnerstagabend mit. Der Kaufpreis liege bei 900 Millionen US-Dollar und werde aus Fremd- und Eigenkapital finanziert. Die Transaktion soll bereits ab dem ersten Jahr nach Abschluss einen positiven Beitrag zum Ergebnis je Aktie leisten.

Morphosys: Der Biotechkonzern hat den Patentstreit mit den Konkurrenten Janssen Biotech und Genmab durch eine Einigung beigelegt. Alle Parteien hätten sich darauf verständigt, die gegenseitigen Ansprüche im Zusammenhang mit diesem Rechtsstreit fallen zu lassen, teilte Morphosys am Donnerstagabend mit.

Markus Weingran/dpa-AFX

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Bild: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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