Deutsche Bank: Umbau im Vorstand? ++ Schaeffler: Elektrosparte wird verstärkt ++ Vapiano: Gewinn erneut versalzen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es hat so ein bisschen etwas von „Bad-Cop“ und „Good-Cop“. Erst rennt das Trumpeltier durch die Gegend und geht auf fast alles los, was ihm in den Weg kommt, anschließend kehrt jemand anderes den Scherbenhaufen auf und heilt die Wunden.

Im Handelsstreit mit China machte am Dienstag Larry Kudlow, Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, den Anlegern neuen Mut. Er sagte, es sei weiterhin das Ziel, die gegenseitigen Zölle auf Null herunterzufahren. China müsse sich allerdings zu freiem, fairem und wechselseitigem Handel bekennen. Den Anlegern reichten die Aussagen um die US-Indizes ins Plus drehen zu lassen. Mal schauen wer den Fed-Chef wieder milde stimmt.

Trump geht auf Powell los

„Bislang macht mich meine Wahl von Jay noch nicht einmal ein kleines bisschen glücklich“, sagte Donald Trump im Interview mit der „Washington Post“. „Noch nicht einmal ein bisschen. Ich werfe das niemandem vor, aber ich sage Ihnen, ich denke, dass die Fed mit dem was sie tut, ganz falsch liegt.“ Der US-Präsident selbst hatte Powell vor gut einem Jahr für den Chefposten bei der Zentralbank nominiert. Freiwillige vor. Wer räumt hier hinter Trump auf? Derjenige kann dann auch gleich bei GM weitermachen und hat auf dem G20-Gipfel in Argentinien bestimmt auch alle Hände voll zu tun.

Dax bleibt locker

Der deutsche Leitindex nimmt heute den Ball aus den USA auf und nimmt einen neuen Anlauf Richtung 11.400 Punkte. Am Dienstag-Morgen hatte der Dax diesen Versuch schon einmal unternommen und war nach zahlreihen Trump-Äußerungen ins Minus abgetaucht. Sollte der US-Präsident heute mal ein wenig leiser treten, dann dürfte der Dax den Tag auch mit einem Plus beenden. Zum Handelsstart liegt er 0,4 Prozent im Plus und steht 11.353,89 Punkten.

Deutsche Bank: Gibt es Änderungen im Vorstand?

Deutschlands größte Bank plant einem Medienbericht zufolge einen Umbau der Führungsebene. Die Restrukturierung könnte zu einem Abgang von hochrangigen Managern führen, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Dazu könnten die für Aufsichts-, Regulierungs- und Compliance-Fragen zuständige Vorständin Sylvie Matherat und der Chef des Amerika-Geschäfts, Tom Patrick, gehören. Bei der Deutschen Bank war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erhalten

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Schaeffler: E-Mobility ein zentrales Zukunftsfeld

Der Automobil- und Industriezulieferer übernimmt die Elmotec Statomat Holding GmbH (fortan „Elmotec Statomat“) mit Sitz in Karben bei Frankfurt am Main. Die Elmotec Statomat GmbH ist einer der weltweit führenden Hersteller von Fertigungsmaschinen für den Bau von Elektromotoren in Großserien und verfügt über einzigartige Kompetenz im Bereich der Wickeltechnologie. Mit der Akquisition erweitert Schaeffler seine Kompetenzen im Bereich Elektromotorenbau und treibt damit die Umsetzung seiner E-Mobilitätsstrategie konsequent weiter voran. „Elektromobilität ist eines unserer zentralen Zukunftsfelder.

Alles aus einer Hand

Mit der Übernahme von Elmotec Statomat unternehmen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um unsere Fertigungskompetenz in diesem Bereich auszubauen und unsere E-Mobilitätsstrategie konsequent umzusetzen“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG. „Die Akquisition versetzt uns in die Lage, zukünftig die gesamte Industrialisierung des Elektromotorenbaus lückenlos im Unternehmen abzubilden und die letzte bestehende Technologielücke bei der Herstellung von Rotoren- und Statoren zu schließen.“

Vapiano: Gewinnwarnung schmeckt Anlegern nicht

Schwache Geschäfte in Europa haben die Restaurantkette Vapiano in den ersten neun Monaten ausgebremst. Unter dem Strich rutschte die Pizza- und Pastakette in die roten Zahlen. Der bereinigte Verlust belief sich auf 13,2 Millionen Euro, wie Vapiano am Mittwoch in Köln mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Vor allem gestiegene Abschreibungen aufgrund höherer Investitionen sowie höhere Zinskosten waren die Gründe, was an der Expansion von Vapiano mit neuen Restaurants und Zukäufen lag.

Gewinnwarnung Nummer 2

Das Vapiano-Management hatte wegen der enttäuschenden Entwicklung bereits am Vorabend seine Ziele für das Gesamtjahr angepasst. Nicht zum ersten Mal: Bereits im September hatte die Gesellschaft auch wegen einer Flaute auf dem schwedischen Markt seine Prognose gesenkt.

Aktie kippt weg

Die Anleger zeigen heute, was sie von dem erneuten kappen der Prognose halten und schicken das Wertpapier über 7 Prozent in den Keller.

Kurz & knapp:

Die Aktien von Adler Real Estate und von Aroundtown legen nach den Neunmonatszahlen deutlich zu. Nach den ersten neun Monaten schraubte Adler Real Estate die Jahresziele für die Nettomieteinnahmen und den Betriebsgewinn nach oben. Das Management versprach, man wolle „weiterhin gute Ergebnisse abliefern“. Bei Aroundtown stieg der Betriebsgewinn in den ersten neun Monaten um fast die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Salesforce: Der SAP-Rivale hat dank eines florierenden Cloud-Geschäfts mehr umgesetzt. Im dritten Quartal sind die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 3,39 Milliarden Dollar gestiegen. Der Nettogewinn sank allerdings von 107 auf 105 Millionen Dollar. Salesforce hatte zuletzt kräftig in Forschung, Entwicklung und Vertrieb investiert, um sich gegen die harte Konkurrenz zu wappnen. Die Salesforce-Aktie stieg nachbörslich um 3,5 Prozent.

Nordex: Die Nordex Group hat Aufträge für die Errichtung von zwei Windparks mit insgesamt 15 Turbinen vom Typ N131/3600 in Frankreich gewonnen. Beide Aufträge umfassen zudem einen Premium Servicevertrag über 15 Jahre. Für den Kunden Quaero realisiert der Hersteller den Windpark Riaucourt Darmannes mit fünf Anlagen im Departement Haute Marne im Osten Frankreichs. Beginn der Errichtung ist für Mai 2019 vorgesehen.Das zweite Projekt baut die Nordex Group für seinen Neu-Kunden Valorem im Departement Somme im Norden des Landes. Hier entsteht ab Sommer 2019 der Windpark Ablaincourt-Pressoir mit zehn N131/3600-Turbinen.

Generell Motors: Nach der Ankündigung von General Motors zum Abbau Tausender Arbeitsplätze in Nordamerika fährt US-Präsident Donald Trump weitere Geschütze gegen den Autobauer auf. Der Republikaner drohte dem Fahrzeughersteller mit der Streichung von Fördermitteln. „Die USA haben General Motors gerettet und dies ist der Dank, den wir bekommen“, schrieb Trump am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die Regierung denke darüber nach, GM keine Subventionen mehr zu gewähren. Dies gelte auch für Elektrofahrzeuge. GM wollte sich zunächst dazu nicht äußern.

Von Markus Weingran

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Bild: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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