Deutsche Börse: Müssen die Frankfurter eingreifen? – Konsolidierungswelle läuft bislang am Dax-Konzern vorbei

onvista · Uhr

Bislang wurde der Börsenplatz Madrid eher mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen. Jetzt scheint aber aus dem hässlichen Entlein ein strahlender Schwan zu werden. Anscheinend haben mittlerweile gleich drei Börsenplatzbetreiber Interesse an der Bolsas y Mercados Espanoles (BME).

In Europa wird der Markt von der London Stock Exchange und der Deutschen Börse dominiert. Grundsätzlich gibt es in der Branche derzeit aber eine Konsolidierungswelle. Börsenbetreiber wollen so unter anderem durch Größeneffekte die immer geringer werdenden Margen kompensieren. Daher ist der Börsenplatz Madrid auf einmal gleich für mehrere Adressen interessant.

Steigt Deutsche Börse jetzt in den Poker ein?

Kreisen zufolge könnte sich auch der Frankfurter Dax-Konzern am Rennen um BME beteiligen. Nachdem die Spanier am Montag ein Kaufangebot vom Schweizer Börsenbetreiber Six erhalten hatten und gleichzeitig in Gesprächen mit der „Mehrländerbörse“ Euronext stehen, würden die Frankfurter nun ebenfalls eine Offerte in Erwägung ziehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person.

Die Überlegungen stünden jedoch noch ganz am Anfang. Zuerst hatte die spanische Zeitung „La Informacion“ über ein mögliches Angebot der Frankfurter berichtet. Ein Sprecher der Deutschen Börse wollte sich auf Anfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX zu den Gerüchten nicht äußern.

Kann die Deutsche Börse überhaupt nein sagen?

Nach der gescheiterten Fusion mit der LSE ist der Frankfurter Börsenplatzbetreiber auch bei der Refinitiv-Tochter FXall nicht zum zuge gekommen. Daher könnte auch die Deutsche Börse an einer Übernahme der BME interessiert sein. Laut früheren Angaben fokussieren sich die Frankfurter zwar nicht unbedingt auf Betreiber, die vor allem auf Aktienmärkte spezialisiert sind, sondern auf Handelsplattformen für Devisen und Rohstoffe, aber sollte die Schweizer Börse das Rennen machen, dann würde sie an den Frankfurtern vorbeiziehen. Daher sein sei eine Offerte für die BME grundsätzlich nicht auszuschließen, erklärte ein Händler.

Der Schweizer Konkurrent Six hatte am Montag bereits ein konkretes Angebot für BME in Höhe von insgesamt 2,84 Milliarden Euro vorgelegt. Der in bar gebotene Preis pro Aktie liegt damit bei 34 Euro. Die Schweizer wollen mit der Übernahme zum drittgrößten Börsenbetreiber Europas aufsteigen. BME reagierte positiv auf die Offerte und hält den Preis für angemessen.

Die im Dax  gelistete Aktie der Frankfurter legte am Dienstag um 0,98 Prozent zu. Der Kurs der BME-Papiere war am Montag nach dem Angebot des Schweizer Konkurrenten um fast 40 Prozent auf mehr als 35 Euro und damit auf den höchsten Stand seit rund vier Jahren nach oben geschnellt. Am Dienstag baute die Aktie ihre Gewinne etwas aus und legte noch mal um knapp ein Prozent zu.

Von Markus Weingran

Foto: travelview /Shutterstock.com

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