Deutsche Börse: Scale-Segment stellt Dax-Familie komplett in den Schatten – Naga Group, Cliq Digital und IBU-tec gehen steil nach oben

onvista · Uhr

Das 2018 ins Leben gerufene Scale-Segment macht seinem Namen als Wachstumsmarkt alle Ehre. Seit Herbst 2020 geht es sogar steil nach oben. Das Segment enthält einige echte Erfolgsstorys und hängt DAX und MDAX um Längen ab.

Während der DAX nur zögerlich endlich die Marke von 14.000 Punkten überwunden hat und auf Zwölfmonatssicht kaum gestiegen ist, können Scale All Share und Scale 30 mit einer ganz anderen Performance punkten. Die beiden Indizes, die kleine und mittelgroße Unternehmen abbilden, klettern von Allzeithoch zu Allzeithoch und haben seit Februar 2020 mittlerweile um 51 bzw. 44 Prozent zugelegt. Der DAX kommt für diesen Zeitraum hingegen nur auf knapp 3 Prozent, der MDAX auf 13 Prozent.

Der im November einsetzende steile Anstieg hat sich auch im neuen Jahr fortgesetzt: Der Scale All Share liegt am Dienstagmittag bei 1.760 Zählern nach 1.461 Ende 2020, der Auswahlindex Scale 30 bei 1.777 nach 1.523 Zählern.

Naga und Cliq Digital mit Kursrally

Performance-Spitzenreiter seit Februar 2020 sind The Naga Group  und Cliq Digital. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen jetzt Media and Games Invest , Ökoworld  und IBU-tec advanced materials.

Aktionäre des Fintechs The Naga Group kommen auf Zwölfmonatssicht auf ein Plus von 920 Prozent, die des Streaming-Anbieters Cliq Digital auf 508 Prozent. Bei der Beteiligungsgesellschaft Media and Games Invest sind es immer noch 259 Prozent, beim Anbieter ethisch-ökologischer Fonds Ökoworld 240 Prozent und beim Dienstleister für thermische Verfahrenstechnik IBU-tec 237 Prozent.

Naga mit Kursverdopplung seit Jahresanfang

Naga gehört zu den Werten, die das Segment auch in diesem Jahr nach oben ziehen. Die Naga-Aktie kostet am Dienstagmittag 7,95 Euro, das ist doppelt soviel wie Ende 2020. Naga hatte nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2020 für das neue Jahr Rekordwerte gemeldet: Im Januar erzielte Naga einen neuen Monatsrekord bei den Handelsvolumina und Transaktionen und einen Höchstwert an Neuanmeldungen.

Auch Aktionäre des Biotechunternehmen Formycon und des Investmentmanagers für Containerschiffe Ernst Russ AG können sich freuen. Formycon hat einen SARS-CoV-2-Blocker mit dem Namen FYB207 entwickelt, die Aktie hat zuletzt abermals einen deutlichen Sprung nach oben gemacht und kostet jetzt 77,60 Euro. Vor Bekanntgabe des Entwicklungserfolgs im Dezember waren es nur 33 Euro. Die Aktie der Ernst Russ AG hat sich seit Anfang November mehr als verdreifacht auf aktuell 2,12 Euro.

Kauf-Tipps für Cliq Digital, Media & Games Invest

Auf kleine und mittelgroße Unternehmen spezialisierte Analysehäuser sehen im Scale-Segment weiter viele Chancen. So hat das Analysehaus Montega die Kaufempfehlung für Cliq Digital nach Bekanntgabe der Zahlen für das vierte Quartal bestätigt. Cliq habe an die starke operative Entwicklung der Vorquartale angeknüpft und die Erwartungen der Analysten (über-)erfüllt. Als Kursziel nennen sie 28 Euro (aktuell 25,00).

Die am 18. Januar bekannt gegebene Übernahme des US-Spieleentwicklers KingsIsle Entertainment durch Media & Games Invest hat GBC zum Anlass genommen, die Kaufempfehlung zu bestätigen und das Kursziel deutlich von 3,20 auf 5,15 Euro (aktuell 4,13) zu erhöhen. Die Übernahme sollte für einen zusätzlichen Wachstumsimpuls innerhalb des Gaming-Segments sorgen und aufgrund der erwarteten hohen Synergieeffekte auch einen deutlich positiven Effekt auf die Ertragslage haben, heißt es.

Kein großes Aufwärtspotenzial mehr sieht SMC Research hingegen für 2G Energy: Nach ersten Zahlen für 2020 des Anbieters von Blockheizkraftwerken haben die Analysten das Kursziel zwar auf 93,60 Euro angehoben, bleiben aber bei der „Halten“-Einstufung. Die Aktie habe die gute Entwicklung mit einer starken Performance in den letzten Monaten bereits vorweggenommen und notiere sogar leicht über dem neuen Kursziel. 2G Energy kostete vor einem Jahr noch 50 Euro, jetzt sind es 95 Euro. First Berlin ist optimistischer, nennt ein Kursziel von 103 Euro und rät zum Kauf. „Angesichts des durch den fortschreitenden Klimawandel zunehmenden gesellschaftlichen und politischen Drucks halten wir es für gut möglich, dass die Politik ab 2023 kurzfristig und möglichst klimaschonend eine Stromlücke schließen muss“, schreiben die Analysten. Dezentrale KWK-Anlagen, wie 2G sie baut, seien einer der wenigen Lösungswege dafür.

Weitere Analysten-Empfehlungen für Scale-Aktien auf boerse-frankfurt.de.von: Anna-Maria Borse© 16. Februar 2021, Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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