Deutsche Post verärgert über Warnstreiks vor NRW-Wahl

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Deutsche Post hat die Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen vor der dortigen Kommunalwahl kritisiert.

Mit Unverständnis reagiere der Konzern darauf, dass drei Tage hintereinander Betriebsstätten in NRW bestreikt worden seien, erklärte das Unternehmen am Freitag. Die Gewerkschaft nehme damit bewusst eine Beeinträchtigung der Briefwahl in Kauf. "Nur durch kurzfristige Prozessanpassungen und prioritäre Behandlung der Wahlbriefe konnte die Deutsche Post bisher sicherstellen, dass die Wahl am kommenden Sonntag nicht gefährdet ist."

Verdi hatte am Freitag zu weiteren Warnstreiks, etwa in Berlin, aufgerufen. Verdi teilte mit, so den Druck auf die Deutsche Post AG zu erhöhen, nachdem die Arbeitgeber auch in der zweiten Runde am 3. und 4. September kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hätten. Die Gewerkschaft fordert für die insgesamt rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine lineare Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Der Post zufolge beteiligten sich am Freitag rund 900 Mitarbeiter an Warnstreiks in NRW, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin. Betroffen seien vor allem die Brief- und Verbundzustellung sowie die Paketzustellung, aber auch die Sortierung von Briefen und Paketen Insgesamt seien bundesweit etwa 65.000 Pakete und rund 356.000 Briefe betroffen. Es seien Maßnahmen an den betroffenen Standorten eingeleitet worden. In den stärker betroffenen Regionen würden die verzögerten Sendungen in den Folgetagen zugestellt.

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