Deutsche Telekom erlaubt Softbank Verkauf von T-Mobile-US-Aktien

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Deutsche Telekom kommt dem in Liquiditätsnot geratenen japanischen Technologieinvestor Softbank entgegen.

Softbank dürfe rund 193 Millionen Aktien der US-Tochter T-Mobile US innerhalb der nächsten sechs Monate am Kapitalmarkt verkaufen, kündigte Europas größter Telekomkonzern am Montag nach US-Börsenschluss an und hob damit eine Haltefrist auf. Zusätzlich werde Softbank-Manager Marcelo Claure fünf Millionen T-Mobile-US-Aktien erwerben. Claure leitete vor dem Zusammenschluss mit der Telekom-Tochter den kleineren Wettbewerber Sprint, der sich wiederum in den Händen von Softbank befand.

Auch nach den Anteilsverkäufen kann die Telekom die US-Tochter, an der sie rund 43 Prozent hält, weiterhin konsolidieren. Entsprechende Vereinbarungen, die bei der Fusion von T-Mobile US und Sprint getroffen wurden, bleiben bis mindestens April 2024 in Kraft. Softbank hält bisher etwa 24 Prozent an der Nummer drei des US-Mobilfunkmarktes hinter AT&T und Verizon. Der Anteil wird durch die angekündigten Anteilsverkäufe auf etwa acht Prozent schrumpfen. Für diesen Rest vereinbarte der Bonner Dax-Konzern eine Kaufoption bis Juni 2024. Aktuell wären für eine Aufstockung auf 50 Prozent mehr als sieben Milliarden Euro fällig. Im Rahmen der Veränderungen zahlt Softbank T-Mobile US 300 Millionen Dollar in bar.

Softbank hat wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf Beteiligungen am angeschlagenen Bürovermittler WeWork und dem Fahrdienst Uber einen Rekordverlust gemacht und befindet sich in Liquiditätsnot, die über Veräußerungen gelindert werden soll. Auch die Beteiligung an Alibaba soll demnach schrumpfen.

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