Deutschland und andere Staaten pochen auf Ehrgeiz beim Klimagipfel

dpa-AFX · Uhr

MADRID (dpa-AFX) - Deutschland und andere Länder haben beim UN-Klimagipfel die anderen Staaten aufgerufen, sich zu höheren Zielen beim Einsparen von Treibhausgasen zu bekennen. "Die zweite Woche hat begonnen und es gibt schon beunruhigende Signale, dass viele Länder bereit sein werden, ein Ergebnis zu akzeptieren das wenig mehr wäre als der Normalbetrieb", sagte eine Vertreterin der Marshallinseln, die das informelle Bündnis für mehr Ehrgeiz - die "High Ambition Coalition" anführen. "Das ist nicht akzeptabel." Die Konferenz müsse auf legitime Forderungen der Jugend und Demonstranten überall auf der Welt antworten, die mehr Klimaschutz forderten.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte, sie werde alles tun, um einen neuen, starken Klimaschutzplan der EU zu unterstützen. Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens, um das es bei den Klimagipfeln geht, hat Deutschland keine eigenen Klimaziele. Es zählen die der EU. "Die Europäische Union muss mit gutem Beispiel vorangehen", sagte Schulze, weiterzumachen wie bisher sei nicht mehr akzeptabel.

Ein Vertreter des Karibikstaats Grenada sagte, nach fast zwei Verhandlungswochen sei "sehr klar, dass es eine bedeutende Kluft gebe zwischen dem, was die außerhalb der Hallen forderten, und den Positionen, die in den Verhandlungsräumen vertreten würden."

Der "High Ambition Coalition" wird eine wichtige Rolle beim Zustandekommen des Klimaabkommens in Paris 2015 zugesprochen. Diesmal fanden sich nur wenige Staatenvertreter auf dem Podium ein. Es sei kein fester Kreis von Mitgliedsstaaten, sagte Schulze. Man komme immer zusammen, "wenn wir denken, dass wir dieses Signal brauchen, dass es Staaten gibt, die sagen wollen, dass sie mehr Ehrgeiz wollen". Hintergrund ist, dass die chilenische Konferenzleitung möglichst viele Staaten dazu bewegen will, bis zum für Freitag geplanten Ende der Konferenz mehr Klimaschutz zu versprechen./ted/DP/stw

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