EasyJet streicht bis zu 30 Prozent der Stellen

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Der britische Billigflieger EasyJet rechnet nach der Coronakrise mit einem kleineren Luftfahrtmarkt und setzt daher den Rotstift an. Konzernchef Johan Lundgren kündigte am Donnerstag den Abbau von bis zu 4500 der insgesamt 15.000 Stellen an.

Es sei eine schwierige Zeit und es seien schwierige Entscheidungen zu treffen, sagte er. "Wir wollen sicherstellen, dass wir aus der Pandemie mit einem noch wettbewerbsfähigeren Geschäft herauskommen, damit EasyJet in Zukunft erfolgreich sein kann."

In den kommenden Tagen sollten die Gespräche mit den Beschäftigten aufgenommen werden. Easyjet geht davon aus, in diesem Jahr mit lediglich 30 Prozent seiner Kapazitäten zu fliegen. Die Gesamtzahl der Flugzeuge solle bei etwa 302 liegen, 51 weniger als vor der Corona-Krise für 2021 geplant war.

Frisches Kapital benötige die Airline aber derzeit nicht. Lundgren schloss für die Zukunft aber eine Kapitalerhöhung nicht aus. "Es gibt heute keine Pläne, Eigenkapital zu beschaffen, aber das ist etwas, das wir wie eine Reihe anderer Dinge prüfen und in Betracht ziehen."

Lundgren geht bei seinen Restrukturierungen radikaler vor als seine Wettbewerber. So plant Ryanair nur 15 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen, der kleinere Rivale Wizz will seine Belegschaft um 19 Prozent zu reduzieren.

Die Coronakrise zwingt weltweit die Luftfahrt-Branche in die Knie. Mit dem Abbau von zehntausenden von Jobs stellen sie sich auf einen Reisemarkt ein, dessen Erholung drei Jahre dauern könnte.

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