EUR/USD: Euro-Kursrutsch nach schwachen Konjunkturdaten
Kurz vor dem Wochenende ist der Euro deutlich unter Druck geraten. Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone – unter anderem aus Deutschland – drückten den Kurs am Freitagvormittag unter 1,13 US-Dollar auf ein Tagestief bei 1,1298 Dollar. Noch am Morgen war die Gemeinschaftswährung knapp unter der Marke von 1,14 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1387 Dollar festgesetzt.
Tageschart Euro zu Dollar
Wirtschaftsdaten aus Eurozone enttäuschten
Der entscheidende Impuls erfolgte am frühen Vormittag mit der Veröffentlichung neuer Daten zur Stimmung in Unternehmen der Eurozone. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager deutlich eingetrübt. Ein am Markt stark beachteter Indikator des britischen Forschungsinstituts Markit war für den deutschen Industriesektor überraschend gefallen und deutlich unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gerutscht. Auch Zahlen aus Frankreich enttäuschten.
Brexit und Handelsstreit belasten noch immer
„Die Unsicherheit hinsichtlich des Brexit und der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, die Schwäche der Automobilindustrie und die generell nachlassende weltweite Nachfrage belasteten die Industrie auch im März in ganz erheblichem Ausmaß“, erklärte Markit-Experte Phil Smith den überraschenden Stimmungsdämpfer in der deutschen Industrie.
Brexit-Verschiebung: Pfund fällt
Das britischen Pfund hat seine Verluste vom Vormittag wieder eingeholt. Damit dauert der Kursauftrieb nach jüngsten Beschlüssen des EU-Gipfels zum Brexit-Verfahren vorerst weiter an. Die Europäische Union und die britische Premierministerin Theresa May hatten sich in der Nacht zum Freitag auf eine Verschiebung des EU-Austritts Großbritanniens geeinigt. Der Kompromiss sieht einen Aufschub des Brexits bis mindestens 12. April vor.
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OnVista/dpa-AFX