Fed: Trump kann es einfach nicht lassen – US-Präsident sieht „fehlerhafte Denkprozesse“ bei der US-Notenbank

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Leben für Jerome Powell wird wieder etwas schwerer. Da hat der Chef der US-Notenbank schon in einigen Reden die Tür für eine Zinswende bei der Fed ganz weit aufgestoßen und Donald Trump gibt trotzdem keine Ruhe. Anstatt nach der Zins-Entscheidung zu maulen, wenn sie nicht nach seinem Geschmack verläuft, baut er schon wieder im Vorfeld Druck auf die amerikanischen Währungshüter auf und setzt damit erneut die Unabhängigkeit der amerikanischen Notenbank aufs Spiel. Er wird es wohl nie kapieren in seiner Amtszeit.

Tweeten ist Silber, schweigen ist Gold

US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Federal Reserve erneut zur Senkung des Leitzinses aufgefordert. Wegen der „fehlerhaften Denkprozesse“ der Zentralbank seien die Zinsen in den USA viel höher als in anderen Ländern, klagte Trump am Freitag über Twitter. Wegen der starken US-Wirtschaft sollten die Zinsen eigentlich niedriger sein, schrieb er weiter. Im Unterschied zu seinen Vorgängern, die sich in der Regel nicht direkt zum Kurs der Fed äußerten, hat Trump die Notenbank schon häufiger angegriffen und niedrigere Zinsen gefordert.

In 12 Tagen ist es soweit

Die Fed wird bei ihrer nächsten Sitzung am 31. Juli erneut über die Höhe des Leitzinses entscheiden. Zentralbankchef Jerome Powell hatte zuletzt angesichts von Handelskonflikten und einer sich abzeichnenden Abschwächung der Weltkonjunktur eine Lockerung der Geldpolitik ins Spiel gebracht. Finanzmärkte spekulieren auf eine Zinswende und rechnen mit einer Absenkung um 0,25 Prozentpunkte. Derzeit liegt die Leitzinsspanne bei 2,25 bis 2,5 Prozent. Eine Zinssenkung dürfte der US-Konjunktur neuen Schwung verleihen.

Von Markus Weingran

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Foto: Joseph Sohm / Shutterstock.com

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