FMC zahlt hunderte Millionen in Vergleich um Korruptionsverdacht – Aktie weiter im Plus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bad Homburger Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC ) hat einen teuren Vergleich akzeptiert, um US-Ermittlungen wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen beizulegen. Das zum Fresenius-Konzern gehörende Unternehmen habe einer Zahlung von rund 231 Millionen Dollar (206 Mio Euro) zugestimmt, teilte das US-Justizministerium am Freitag mit.

Die US-Justizbehörden und die Börsenaufsicht SEC beschuldigten FMC, an einem Korruptionskomplott zur Bestechung von Entscheidungsträgern in der Gesundheitsbranche und Regierungsvertretern in mehreren Ländern teilgenommen zu haben.

FMC besitzt ausreichende Rückstellungen für Vergleichszahlung

Fresenius bestätigte den Vergleich, mit dem sowohl zivil- als auch strafrechtliche Ermittlungen beigelegt werden. „Wir sind sehr froh über die erzielte Einigung“, verkündete Vorstandschef Rice Powell. Für die Vergleichssumme bestünden ausreichende Rückstellungen.

Der Dialysekonzern teilte zudem mit, die US-Behörden bereits im Jahr 2012 freiwillig über damals selbst eingeleitete Untersuchungen zu Geschäftspraktiken in einigen Ländern außerhalb der USA informiert zu haben, die möglicherweise gegen US-Antikorruptionsrecht verstießen.

Aktie auf dem Weg nach oben

Der angekündigte Vergleich hat das Papier der Fresenius-Tochter nicht negativ beeinflusst. Zum Wochenstart konnte die Aktie bis zum Mittag ein leichtes Plus von 0,64 Prozent einfahren, auf einen Wert von 72,36 Euro.

FMC 5-Tageschart (Xetra)

Die Mehrheit der Analysten ist FMC gegenüber positiv eingestellt. Die Deutsche Bank gibt mit 100 Euro das aktuell höchste Kursziel für das Medizin-Unternehmen aus. Die britische Investmentbnak HSBC sieht ein Kursziel von 87 Euro.

Die Übernahme des Herstellers von Heim-Dialysegeräten NxStage komme zum richtigen Zeitpunkt, urteilte der zuständige Analyst. FMC hatte die Übernahme des US-Konkurrenten für rund 1,7 Milliarden Euro Ende Februar abgeschlossen, nachdem die US-Kartellbehörden zugestimmt hatten.

FMC setzt durch den Zukauf auf den wachsenden Markt der Heimdialyse. NxStage ist mit 3800 Mitarbeitern weltweit und fast 400 Millionen US-Dollar Umsatz auf diesen Bereich fokussiert. Die bereits im Jahr 2017 angekündigte Übernahme hatte sich zuletzt im Zuge des US-Haushaltsstreits verzögert.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Piotr Swat / Shutterstock.com

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