Französische Mediawan steigt bei deutscher KKR-TV-Tochter Leonine ein

Reuters · Uhr

Berlin/München/Paris (Reuters) - Der französische Medienkonzern Mediawan steigt bei der deutschen Fernseh- und Film-Holding Leonine ein.

Die Franzosen übernehmen einen Minderheitsanteil an dem vom US-Finanzinvestor KKR geschmiedeten Unternehmen, wie die Beteiligten am Montag mitteilten. Mediawan gründet zudem die Mediawan Alliance, deren stellvertretender Chef Leonine-Geschäftsführer Fred Kogel werden soll. Ziel sei es, Kooperationen und Koproduktionen zwischen den Franzosen und dem Unternehmen mit Sitz in München auszuloten, sagte der ehemalige Sat.1-Chef Kogel. "Die Vision, ein pan-europäisches Filmstudio zu schaffen, das die gesamte Wertschöpfungskette des Bewegtbild-Marktes, also Produktion, Distribution und Licensing, in den europäischen Schlüsselländern abdeckt, hat uns bereits seit der Gründung von Leonine inspiriert."

Der Einstieg bei Leonine ist Teil einer ganzen Reihe von Übernahmen, die die Ende 2015 gegründete Mediawan am Montag ankündigte. Sie verfolgt damit ein ähnliches Ziel wie Leonine - aber mit europäischer Perspektive. Dazu gehört der 100 Millionen Euro schwere Kauf von Lagardere Studios, die die französische Lagardere-Gruppe im Zuge ihrer Konzentration auf das Kerngeschäft loswerden will. Mit einem Übernahmeangebot will die neue Mediawan Alliance auf mindestens 55 Prozent von Mediawan kommen. Das ist die Voraussetzung für den Einstieg bei Leonine.

KKR hatte das Unternehmen vor rund einem Jahr gegründet und unter seinem Dach verschiedene Firmen gebündelt - etwa die Tele München Gruppe, Universum Film, die i&u TV von Günter Jauch und W&B Television. Leonine umfasst die Sparten Produktion, Vertrieb und Lizenzvergabe. KKR ist zudem größter Eigner beim Berliner Medienhaus Axel Springer und hält direkt rund 4,5 Prozent an dem deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1.

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