Geldmärkte: Auch die chinesische Zentralbank muss wegen Liquiditätsengpässen intervenieren – 250 Milliarden Yuan in den Markt gepumt

onvista · Uhr

Seit etwa einem Monat breiten sich an den US-Geldmärkten vermehrt Sorgen aus, da es Ende September zu Liquiditätsengpässen im täglichen Interbankengeschäft gekommen war. Als folge hat die US-Notenbank massiv interveniert und mittels Repo-Geschäften mittlerweile mehrere hundert Milliarden Dollar an Liquidität in den Markt gepumpt. Wie es scheint, qualmt es aber nicht nur am US-Geldmarkt:

Auch Chinas Notenbank hat den Geschäftsbanken des Landes jüngst ungewöhnlich viel Liquidität zur Verfügung gestellt. In einem Repo-Geschäft mit einer Laufzeit von sieben Tagen habe die Zentralbank 250 Milliarden Yuan (ungerechnet etwa 35 Milliarden US-Dollar) in den Markt gepumpt, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung hieß. Das Geschäft, in dem Banken Wertpapiere als Sicherheiten hinterlegen, hat das höchste Volumen seit Mai.

Die Maßnahme erfolgte in einer Zeit, in der in China die Zahlung von Unternehmenssteuern ansteht. Die Frist zur Zahlung der Steuern endet am 24. Oktober und hat in der Regel einen höheren Bedarf an Liquidität zur Folge. „Ein Teil des Zeitplans ist, dass wir in der Steuersaison sind, aber ein großer Teil ist, dass China sicherstellen will, dass das System ausreichend liquide ist“, sagte Gerry Alfonso, Geschäftsführer der Abteilung für internationale Geschäfte bei Shenwan Hongyuan Group Co gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Es gibt viele Höhen und Tiefen, sie wollen den Markt beruhigen und sie wollen es auf eine heikle Art und Weise tun.“

Zumindest für die US-Geldmärkte liegt die Ursache der aufgetretenen Liquiditätsengpässe nicht nur an anstehenden Steuerterminen, sondern auch an den seit der letzten Finanzkrise enorm verschärften Sicherheitsauflagen. Die Banken müssen sehr viel höhere Eigenkapitalreserven aufweisen, um für den Fall einer weiteren Krise gut genug aufgestellt zu sein, damit es nicht zu einer ähnlichen Kettenreaktion wie damals mit der US-Bank Lehman Brothers kommt.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Foto: rzoze19 / Shutterstock.com

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