Gewerkschaft IG BCE: Corona trifft Auszubildende besonders hart

dpa-AFX · Uhr

HANNOVER (dpa-AFX) - Die Corona-Krise trifft laut einer Umfrage der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Auszubildende besonders hart. In 26 Prozent der Betriebe sei das Erreichen des Ausbildungsziels gefährdet, in 22 Prozent leide die Betreuung der Auszubildenden, teilte die IG BCE am Sonntag in Hannover mit. 85 Prozent der Auszubildenden in den Branchen der IG BCE waren demnach bundesweit von Corona-Maßnahmen betroffen. Einige seien in andere Bereiche versetzt worden oder arbeiteten zu veränderten Zeiten. 19 Prozent waren laut der Gewerkschaft bezahlt freigestellt, fünf Prozent im Pflichturlaub oder in Kurzarbeit.

Die bundesweite Befragung ergab außerdem, dass in 62 Prozent der Betrieben die Azubis noch nicht wissen, ob sie nach ihrer Ausbildung übernommen werden. In 72 Prozent der Unternehmen war noch nicht geklärt, ob beziehungsweise wie viele junge Frauen und Männer im kommenden Lehrjahr ab September eingestellt werden. Ausbildungsplätze sichern soll die geplante Ausbildungsprämie aus dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung. IG-BCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli sagte: "Spätestens jetzt haben die Arbeitgeber keine Ausrede mehr, um bei der Ausbildung nachzulassen. Sie sollten investieren, um die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens zu sichern."

Die IG BCE ist mit mehr als 600 000 Mitgliedern die drittgrößte Gewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund. Zu ihr gehören die Branchen Bergbau, Chemie/Pharma, Energie, Erdöl und Erdgas, Glas, Kautschuk, Keramik, Kunststoffe und nichtmetallische Werkstoffe, Leder, Papier, Umwelt, Wasser und Ver- und Entsorgungsbetriebe./cst/DP/zb

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