Gold: Die Waage neigt sich immer mehr in Richtung des Edelmetalls – UBS-Analyst: „Ziel sind 1800 Dollar“

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Gold musste in den letzten Wochen, während die Aktienmärkte sich mehr und mehr von dem Corona-Crash erholt haben, wieder etwas kleinbei geben. Auf Wochensicht liegt das Edelmetall mit 1,6 Prozent im Minus.

Am Montag konnte Gold jedoch wieder die Marke von 1700 Dollar je Feinunze zurückerobern, während die Aktienmärkte aufgrund einer Kombination aus weiteren Corona-Sorgen und dem wiederaufflammenden Handelskonflikt zwischen den USA und China erneut in Deckung gegangen sind.

Handelskonflikt und Corona machen Gold attraktiv

Hinzu kommt, dass das Edelmetall im Gegensatz zu den Aktienmärkten die herbe Kursschramme, die durch das Corona-Virus verursacht wurde, wieder komplett kitten konnte. Mit Blick auf 3 Monate steht der Goldkurs mit einem Plus von 6,6 Prozent über dem Wert von vor dem Corona-Crash. Auf Jahressicht steht sogar ein Plus von 33 Prozent zu Buche. Das zurückliegende Jahr hat dem als sicheren Hafen geltenden Asset bereits durch die erheblichen Verwerfungen im Handelsstreit zwischen den beiden Großmächten China und den USA Auftrieb gegeben.

Der nun wieder in den Fokus gerückte Konflikt sorgt in Kombination mit der immer noch großen Unsicherheit durch die weltweite Pandemie und den verheerenden Auswirkungen auf die Wirtschaft dafür, dass Anleger ihr Kapital in Gold als Wertspeicher transferieren.

Neue Höchststände wahrscheinlich

Laut der Einschätzung des Analysten Joni Teves von der Großbank UBS könnte Gold in diesem Umfeld die Höchststände von Anfang des Jahres knacken und einen Wert von 1800 Dollar je Feinunze übertreffen. Das allgemein unsichere Umfeld, tiefere Realzinsen und die erhebliche Ausweitung des Geldes durch die Notenbank und damit einhergehende, steigende Inflationsgefahr sind hier die entscheidenden Indikatoren.

Laut dem letzte Woche erschienenen Bericht des World Gold Council hat sich die Nachfrage nach Gold durch die ausgebrochene Pandemie stark erhöht. „Gold-ETFs verzeichneten aufgrund der globalen Unsicherheit und der Volatilität der Finanzmärkte die höchsten vierteljährlichen Zuflüsse seit vier Jahren“, heißt es in dem Bericht.

Laut David Lennox, einem UBS-Ressourcenanalysten, ist durch die erheblichen Staatsausgaben zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Schäden durch das Virus das Problem der weltweit wachsenden Verschuldung noch stärker in den Fokus gerückt. „In einer Post-Covid-Welt werden Fiat-Währung nicht der Ort sein, an dem man investieren wird.“

onvista-Redaktion

Titelfoto: Billion Photos / Shutterstock.com

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