Handelsstreit: Wie passt das nun wieder zusammen? – China bestätigt neue Gespräche und USA packt neue Unternehmen auf „Schwarze Liste“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es darf wieder einmnal die Frage gestellt werden: Wollen die USA überhaupt ein Handelsabkommen mit China? Zuletzt hat Donald Trump getwittert das er mal wieder ein gutes Telefonat mit Xi jinping hatte und das die beiden Staatsoberhäupter auf dem G20-Gipfel in Japan zu einem Gespräch zusammenkommen. Große Freunde dürften Trump und Xi sicherlich nicht mehr werden, aber immerhin schöpften die Anleger neue Hoffnung auf eine Einigung zwischen den beiden größten Handelsmächten der Welt.

Neue Gespräche haben begonnen

Der stellvertretende chinesische Handelsminister Wang Shouwen bestätigte am Montag neue Gespräche zwischen Handelsteams beider Nationen. Details nannte er nicht. Zudem rief  Wang Shouwen die USA im Handelsstreit zu Kompromissbereitschaft auf. Beide Seiten sollten sich aufeinander zu bewegen, sagte er weiter.  Vize-Außenminister Zhang Jun sagte, die Teams bereiteten das Treffen von Staatschef Xi Jingping und US-Präsident Donald Trump Ende der Woche auf dem Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer  im japanischen Osaka vor. Im Mai war der Gesprächsfaden abgerissen, nachdem die US-Seite der Regierung in Peking vorgeworfen hatte, von bereits gemachten Zusagen wieder abzuweichen.

Kompromissbereitschaft der USA könnte auch anders aussehen

Während China wieder etwas sanftere Töne anschlägt, erhöht die USA mal wieder die Tonlage. Mehrere chinesische Firmen aus der Supercomputer-Branche dürfen nur noch mit Genehmigung der US-Regierung amerikanische Bauteile kaufen.

Auch eine Forschungseinrichtung sei auf die entsprechende Liste gesetzt worden, teilte das US-Handelsministerium am Freitag mit. Hintergrund seien Sorgen über militärische Anwendungen der dort entwickelten Hochleistungsrechner. Das Ministerium wies darauf hin, dass etwa das Wuxi Jiangnan Institut für Computertechnologie der Volksbefreiungsarmee gehöre und „die Aufgabe hat, die Modernisierung des chinesischen Militärs zu unterstützen“.

Die US-Regierung will den Zugang chinesischer Unternehmen zu amerikanischer Technologie beschränken. Auf die schwarze Liste der Unternehmen hatte sie im vergangenen Monat auch den Telekomausrüster Huawei gesetzt.

Es ist mittlerweile ein beliebtes Spielchen der Amerika die Volksrepublik vor wichtigen Verhandlungsrunden oder Gesprächen mit neuen Aktionen zu provozieren. Diese Vorgehensweise lässt schon ein wenig daran zweifeln, dass die USA an einer Lösung des Handelsstreites interessiert sind.

Von Markus Weingran

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Foto: Tomasz Makowski / Shutterstock.com

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