Hapag-Lloyd: Reederei verdient trotz der Corona-Krise mehr als im Vorjahr – Aktie pendelt heute wild hin und her

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Dass die Pandemie eine große Herausforderung bleibt und viel Unsicherheit für die gesamte Logistikbranche bringt, dessen ist Hapag-Lloyd-Vorstandschef Rolf Habben Jansen sich sehr wohl bewusst. dennoch konnte das Reederei-Unternehmen heute bei der Vorlage der Q3-Zahlen positiv überraschen. „Wir haben ein starkes drittes Quartal mit einer hohen Nachfrage erlebt, insbesondere für Exporte aus Asien“, sagte Jansen bei der Zahlenvorlage in Hamburg.

Hapag-Lloyd traut sich Gewinn zu. jedoch mit Unsicherheiten

Für das laufende Jahr rechnet die Hapag-Führung jetzt mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro. Das wäre mindestens gut ein Drittel mehr als im Vorjahr, als die Reederei ein Ebit von rund 811 Millionen Euro erzielt hatte. Für 2020 hatte Habben Jansen bisher 500 Millionen bis 1 Milliarde Euro angepeilt. Wegen der Pandemie sei aber auch die neue Gewinnprognose mit hohen Unsicherheiten behaftet, hieß es.

In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte Hapag-Lloyd nach vorläufigen Zahlen ein Ebit von 850 Millionen Euro. Das ist fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Im dritten Quartal zog das Ergebnis im Jahresvergleich sogar um 38 Prozent auf rund 350 Millionen Euro an. Die Transportmengen fielen den Angaben zufolge zwar drei Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Es sei aber deutlich besser gewesen als noch vor einigen Monaten erwartet.

Zudem profitierte die Reederei nach eigenen Angaben von dem Sparprogramm, das die Konzernführung im ersten Quartal aufgelegt hatte. Seine vollständigen Quartalszahlen will das Unternehmen wie geplant am 13. November vorlegen.

Aktie turbulent unterwegs

An der Börse sorgten die Neuigkeiten für keine klare Reaktion. Der Kurs der Hapag-Aktie legte nach den Nachrichten zwar zeitweise um bis zu fünf Prozent zu, drehte dann aber wieder in die Verlustzone, nur um dann erneut ins Plus zu wechseln. Momentan notiert die Aktie mit einem Plus von 2,2 Prozent bei 59,60 Euro.

Anleger konnten mit der Hapag-Aktie in der Corona-Krise bisher sowohl immense Gewinne als auch hohe Verluste einfahren: So ging es für den Kurs von rund 76 Euro zu Jahresbeginn bis März auf gut 56 Euro nach unten, bevor er bis Mitte Mai bis auf 186,60 Euro steil nach oben kletterte. Dann ging es ähnlich schnell wieder abwärts bis auf 40,90 Euro Ende September.

Nur ein geringer Teil der Aktien ist im Streubesitz

Experten erklärten das Ausmaß der Schwankungen damit, dass sich nur 3,6 Prozent der Hapag-Aktien im Streubesitz befinden. Rund 96,4 Prozent der Anteilsscheine befinden sich im Besitz der Großaktionäre Kühne, CSAV, der Stadt Hamburg sowie Staatsfonds aus Katar und Saudi-Arabien. Sie werden an der Börse nicht gehandelt.

Mit einer Flotte von 239 Containerschiffen gehört Hapag-Lloyd zu den größten Linienreedereien der Welt. Sie beschäftigt weltweit etwa 13.000 Mitarbeiter in 129 Ländern.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: VanderWolf Images / Shutterstock.com

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