'HB': Commerzbank fordert von ersten Firmenkunden Minuszinsen ab dem ersten Euro

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Commerzbank bittet wegen der Negativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) Firmenkunden verstärkt zur Kasse. Von einigen Unternehmen verlange die Bank inzwischen auf Einlagen ab dem ersten Euro Negativzinsen, berichtet das "Handelsblatt" (HB) am Mittwoch unter Berufung auf Finanzkreise. Demzufolge seien davon eine kleine Zahl der insgesamt 70 000 Firmenkunden der Bank betroffen. Meist handle es sich dabei um Unternehmen, Finanzinstitute oder institutionelle Investoren, die auf ihrem Konto bei der Commerzbank mitunter große Einlagen liegen haben, mit denen das Institut sonst aber kaum Geschäfte mache. Vereinzelt verlange die Commerzbank jedoch auch von Firmen Negativzinsen ab dem ersten Euro, mit denen sie auch andere Geschäfte tätigt.

Die EZB hat den Einlagenzins für Banken im September auf minus 0,5 Prozent gesenkt. Die Commerzbank erklärte gegenüber der Zeitung, sie gebe diese Zinssenkung grundsätzlich an Firmenkunden weiter. "Wir gehen proaktiv auf unsere Firmenkunden zu, um für dieses Thema gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden", teilte das Institut mit. Die Freibeträge vereinbare die Bank individuell mit jedem Unternehmen.

Auch HSBC Deutschland hält sich dem Bericht zufolge offen, ob die Bank Firmenkunden einen Freibetrag einräumt oder Minuszinsen ab dem ersten Euro Sichteinlagen verlangt, wie das Düsseldorfer Geldhaus auf Anfrage des "HB" erklärte./nas/mis

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