Henkel-Chef bestätigt Übernahme-Srategie - Weitere geplant, aber keine Megadeals

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Klebstoff- und Konsumgüterhersteller Henkel hält weiter nach Übernahmezielen Ausschau. Dabei hat Unternehmenschef Hans Van Bylen aber keine Groß-Akquisitionen im Stil des geplanten Monsanto-Kaufs durch Bayer im Blick. Auf die Frage in einem Interview mit der Rheinischen Post (Samstagausgabe), ob ein Zukauf in der Höhe von mehr als die Hälfte des eigenen Börsenwerts in Frage komme, antwortete er: "Eher nicht. Im Klebstoffgeschäft sind wir bereits mit Abstand globaler Marktführer. In unseren Konsumgütergeschäften ist es hingegen wichtig, führende Positionen in den Märkten zu haben, in denen wir aktiv sind."

"Darum war für uns auch der Kauf von Sun so wichtig: Vorher waren wir die Nummer vier im US-Waschmittelmarkt. Jetzt sind wir eine starke Nummer zwei." Henkel hatte den US-Waschmittelhersteller Sun im vergangenen Sommer für 3,2 Milliarden Euro übernommen und damit die erste größere Akquisition seit vielen jahren gewagt. Es war einer der ersten Taten des seit rund 14 Monaten amtierenden neuen Henkel-Chefs. In diesem Jahr hat Henkel bereits weitere Unternehmen für mehr als eine Milliarde Euro gekauft. "Akquisitionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Wachstumsstrategie", sagte er der Zeitung.

"Eine Akquisition muss strategisch passen. Der Preis muss stimmen. Und das Kaufobjekt muss verfügbar sein", sagte Bylen. Genauso wichtig wie die Auswahl der Akquisition ist aber auch die anschließende Integration in unsere Geschäfte. Bei der Eingliederung von Sun sind wir auf einem guten Weg. Der Hersteller von Persil-Waschmittel, Schwarzkopf-Shampoo und Loctite-Kleber hält dabei sowohl in reifen Märkten als auch Wachstumsregionen Ausschau nach möglichen Übernahmezielen. "Sun war eine besondere Chance in unserem weltweit größten Markt. Wir haben kürzlich aber auch in Mexiko oder in Nigeria neue Firmen erworben."/zb

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