Johnson schickt Dax mit Brexit-Aussage wieder unter 12.000 Punkte – Übernahmehoffnungen bei Nordex, Qiagen stürzt tief

onvista · Uhr

Der Aktienmarkt stand am Dienstag wieder unter dem Zeichen politischer Unsicherheit. Nach zwei Gewinntagen in Folge drehte der Leitindex Dax ins Minus und schloss mit einem Abschlag von 1,05 Prozent bei 11970,20 Punkten. Der MDax für mittelgroße Werte gab zum Börsenschluss noch stärker um 1,72 Prozent auf 25175,42 Zähler nach, nachdem er die vergangenen zwei Handelstage mit einem Plus beendet hatte. Dabei wurde er vor allem von den Aktien von Qiagen und Uniper nach unten gezogen.

Brexit praktisch unmöglich

Neben dem Handelsstreit zwischen China und den USA trübte vornehmlich das Thema Brexit die Laune der Anleger. Ein EU-Austrittsabkommen hält der britische Premierminister Boris Johnson laut Kreisen mittlerweile für praktisch unmöglich. Dies habe Johnson im Telefongespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gesagt, nachdem diese einen Verbleib von Nordirland in der Zollunion gefordert habe, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf britische Offizielle. Dies sei für Johnson nicht akzeptabel. Nun werde ein harter Brexit immer wahrscheinlicher, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Lufthansa, Infineon und Wirecard die größten Dax-Verlierer

Auf der Plus-Seite kann der Dax heute nach Handelsschluss nur wenig bieten. Dass die Deutsche Telekom mit einem mickrigen Plus von nur 0,28 Prozent an der Spitze steht, ist das höchste der Gefühle. Verlierer gab es hingegen einige. Die Lufthansa musste heute knapp 3 Prozent abgeben, nachdem es gestern noch bergauf gegangen war.

Noch darunter hat sich Infineon abgesetzt, mit einem Minus von 3,94 Prozent, nachdem es heute morgen noch Rückendeckung durch gute Samsung-Zahlen für die Branche gegeben hatte.

An letzter Stelle lag heute Wirecard mit einem Minus von 4,22 Prozent, die gestern noch dank Vorschusslorbeeren von JPMorgan einiges holen konnten. Heute kam dann zwar die erhöhte Prognose, es war aber nicht so umfassend, wie vom Markt erwartet, daher die Enttäuschung.

Qiagen-Aktie kollabiert

Im MDax konnte Airbus mit einem Plus von 1 Prozent das Rennen für sich entscheiden. Besondere Tagesmeldungen gab es dabei nicht. Ganz schlimm erwischt hatte es hingegen Qiagen. Das Biotechnologieunternehmen musste heute mit einer Prognosesenkung und dem überraschenden Abgang seines langjährigen Chefs einen herben Schlag einstecken. Die Aktie ist um über 20 Prozent eingebrochen.

Nordex beflügelt

Übernahmehoffnungen haben die Aktien des Windanlagenbauers Nordex am Dienstag auf das höchste Niveau seit Ende September gehievt. Zuletzt sind die Papiere als klarer Favorit im schwachen Nebenwerte-Index SDax um 5,7 Prozent an die Spitze gezogen.

Auf dem letzten Platz musste sich Traton einrichten. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Traton vor Zahlen für das dritte Quartal von 39 auf 36 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Buy“ belassen. Analystin Daniela Costa reduzierte in einer am Dienstag vorliegenden Studie ihre Schätzungen für den Nutzfahrzeughersteller. Die Nachfrage nach Lkw in Europa dürfte im kommenden Jahr nachlassen. Zudem dürften Einführungskosten für die neue Lkw-Generation von MAN belasten.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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