Kommt die Krise oder nicht? Goldman Sachs bleibt bis 2020 bullisch, doch dieser Analyst sagt, die FED ist in Panik

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Haben wir aus der letzten Krise gelernt oder nicht? Kann sogar etwas vergleichbares, wie der historische Crash von 1929 wieder passieren, oder sind die Erkenntnisse und eingeführten neuen Regelungen umfassend genug, um das zu verhindern? Die Meinungen dazu sind zwiegespalten. Einerseits wird gesagt, die Notenbanken hätten aus der Vergangenheit gelernt, Erfahrung geschöpft und wissen, wie sie intervenieren müssen, um die Liquidität hoch und die Märkte über Wasser zu halten. Andererseits gibt es Argumente, die Notenbanken hätten in der letzten großen Krise 2008 ihr Pulver verschossen, hätten keinen weiteren Spielraum mehr, in dem sie noch handeln könnten. Die seit 10 Jahren künstlich erzeugte Welt der Nullzinsen bietet keine weitere Ausweichmöglichkeit mehr und die Konjunkturalarmsignale leuchten trotzdem wieder.

Bleiben die Märkte stabil oder nicht? Gibt es eine Rezession, oder eine Krise?

Extremere Maßnahmen wie die Modern Monetary Policiy, Helikoptergeld und so weiter, sind theoretisch möglich, aber wiederum ein ganz neues Terrain, auf dem man keine Erfahrung hat und nicht weiß, wo die Reise hinführt. Die letzte Krise wurde durch die Banken verursacht, diese haben heute viel schärfere Regeln zu befolgen, müssen viel höhere Eigenkapitalsicherheiten halten und sind laut vielen Experten sehr viel besser auf ein weiteres Szenario wie 2008 vorbereitet.

Doch viele sehen den neuen Brandherd woanders, beispielsweise bei den Unternehmensanleihen, von denen viele nur haarscharf über dem Niveau von Junkbonds agieren und jederzeit abstürzen könnten, sollte der falsche Dominostein fallen. Durch die Nullzinsen am Leben gehaltene Zombiefirmen also, die einen neuen Schock durch das Finanzsystem jagen könnten, wenn der Markt kollabiert.

Die Zentralbanken haben es nicht im Griff, sagt dieser Analyst

Michael Pento, Chairman von Pento Portfolio Strategies, gab zuletzt in einem auf Marketwatch zitierten Interview ein beunruhigendes Urteil ab: „Wenn dieses Ding implodiert, sind wir alle verdammt. Auf globaler Ebene haben wir noch nie eine so großartige Blase geschaffen. Diese Zentralbanker haben keine Ahnung, und das haben sie zweifelsohne bewiesen. Sie können nur versuchen, die Blase am Laufen zu halten. Deshalb gerät die Fed in Panik“, sagte er. „Falls noch jemand glaubt, die Fed sei allwissend oder allmächtig oder könne ihren Hintern vom Ellbogen aus sehen: das ist vorbei.“

Die Fed wird am Mittwoch ihren Zinsentscheid bekannt geben und es wird allgemein erwartet, dass sie die Leitzinsen ein weiteres Mal senken wird. Pento geht davon aus, dass die Zinssenkungen angesichts der Rekordverschuldung von privaten Haushalten und Unternehmen weiter zunehmen werden. „Es ist nicht so, dass es QE ist. Es ist QE auf Steroiden“, sagte er. „Jeder weiß, dass dieses QE-Programm dauerhaft ist, wie es jede Bananenrepublik tun würde oder getan hat.“ Laut Pento weiß die Fed, dass die nächste Rezession keine harmlose wird, und deswegen weiterhin Geld in die Märkte pumpen wird. Der Fall an den Börsen wäre ein riesiger, stärker noch als selbst der von 1929, ist seine Prognose.

Goldman Sachs bleibt bis 2020 bullisch

Die US-Bank Goldman Sachs wiederum ist sich, zumindest für den Zeitraum bis 2020, sicher, dass der Bullenmarkt vorerst weiterlaufen wird und nennt drei große Käufergruppen als Grund. „Positive Aktienmarktrenditen, steigende Zinssätze und die Stabilisierung des BIP-Wachstums in den USA und der Welt dürften bereits gestiegene Aktienengagements stützen“, sagten Goldman Sachs-Analysten unter der Leitung von David Kostin in ihrem Bericht. Sie gehen davon aus, dass Kunden im nächsten Jahr 470 Milliarden US-Dollar für Aktien ausgeben werden, wobei ausländische Investoren und US-amerikanische Haushalte 50 Milliarden bzw. 30 Milliarden US-Dollar beisteuern.

„Ein Risiko für die Aggregation der Aktiennachfrage ausländischer Investoren ist das Fortschreiten des US-China-Handelskonflikts, der sich auf den Kauf von US-Aktien durch Investoren in China auswirken könnte“, sagte das Unternehmen zudem im Bezug auf Risikofaktoren.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Romolo Tavani / Shutterstock.com

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