London verstärkt Druck auf Frankreich im Umgang mit Migranten

dpa-AFX · Uhr

LONDON/DOVER (dpa-AFX) - Der britische Premierminister Boris Johnson erhöht den Druck auf Frankreich bei der Bekämpfung illegaler Einwanderungen über den Ärmelkanal. Die von Schleusern organisierten Überquerungen des Meeresarms in kleinen Booten seien "sehr schlecht, dumm, gefährlich und kriminell", sagte Johnson am Montag in London. "Wir wollen das beenden und dabei mit Frankreich zusammenarbeiten."

Kurz zuvor hatte ein Patrouillenboot am Montag etwa 20 Migranten aus Syrien vor der südenglischen Küstenstadt Dover gerettet. Sie saßen dicht gedrängt in einem mit Wasser vollgelaufenen Schlauchboot. Innenministerin Priti Patel traf am selben Tag zu Gesprächen in Dover ein. Ein Flugzeug der Royal Air Force überflog den Ärmelkanal.

Der zuständige britische Staatssekretär Chris Philp hatte bereits am Wochenende vorgeschlagen, Einwanderer nach dem Versuch einer illegalen Einreise per Fingerabdruck zu registrieren und Konsequenzen wie Abschiebung oder Haft verlangt. Seine Forderungen will er an diesem Dienstag bei seinem Amtskollegen in Paris vorbringen.

Allein im Juli hatten mehr als 1000 Menschen versucht, den Meeresarm zwischen Frankreich und Großbritannien zu überqueren. Das Risiko gilt als hoch, da der Ärmelkanal von vielen großen Schiffen befahren wird./si/DP/men

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