Lufthansa: Aktie nach enttäuschenden Q1 Eckdaten unter Druck ++ Deutsche Bank: US-Kongress fordert weitere Unterlagen ++ Wirecard: Zusammenarbeit mit O2 wird erweitert

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es gibt keine negativen Nachrichten vom Handelsstreit und der Brexit ist verschoben. Die Anleger scheinen dem Braten aber nicht so recht zu trauen. Der Dax startet mit einem hauchdünnen Plus von 0,09 Prozent und 12.031,64 Punkten in den Tag.  Während in den USA die Berichtssaison richtig in Fahrt kommt, geht es in den heimischen Gefilden noch eher ruhig zu.

Lufthansa und Zalando überraschten Montag nach Börsenschluss allerdings mit vorläufigen Eckdaten zum ersten Quartal. Während beim Online-Modehändler die Anleger freidig überrascht wurden, müssen die Investoren der Lufthansa eine bittere Pille schlucken.

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Lufthansa kommt nicht gut ins Jahr

Lufthansa hat im ersten Quartal belastet von hohen Treibstoffkosten und Überkapazitäten ein spürbares Minus eingeflogen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei von plus 52 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf minus 336 Millionen Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Der Aktienkurs der Fluggesellschaft geriet nach den Neuigkeiten auf der Handelsplattform Tradegate unter Druck und büßte mehr als 2 Prozent ein.

Das Ergebnis sei unter anderem durch um 202 Millionen Euro gestiegene Treibstoffkosten belastet worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Zudem hätten marktweite Überkapazitäten in Europa zu einem hohen Preisdruck geführt. Gleichzeitig sei das erste Quartal 2018 noch vom Kapazitätsrückgang nach dem Marktaustritt von Air Berlin geprägt gewesen und bilde daher eine starke Vergleichsbasis. Die Stückerlöse hätten sich sowohl bei den Netzwerkairlines als auch Eurowings deutlich negativ entwickelt.

Doch schon für das laufende Quartal gibt sich Lufthansa zuversichtlich. Wegen der guten Buchungslage und einer deutlichen Verlangsamung des marktweiten Kapazitätswachstums sei wieder mit einem Anstieg der Stückerlöse zum Vorjahr zu rechnen. Daher bestätigte der Konzern seine Prognose für die bereinigte Ebit-Marge von 6,5 bis 8,0 Prozent für das Gesamtjahr.

Deutsche Bank: Zusammenarbeit mit Trump wird weiter geprüft

Die Demokraten im US-Kongress fordern im Zuge ihrer Untersuchung zu den Finanzgeschäften von US-Präsident Donald Trump Unterlagen von der Deutschen Bank  und anderen Geldinstituten ein. Dabei geht es um die Frage, ob andere Staaten versucht haben, die Politik der USA zu beeinflussen, wie der Abgeordnete Adam Schiff am Montagabend in Washington mitteilte. Die Ausschüsse für Geheimdienste und Finanzdienste hätten den Banken dazu entsprechende Vorladungen zugestellt.

Welche Geldhäuser neben der Deutschen Bank eine solche Aufforderung erhalten haben, blieb zunächst offen. Die „New York Times“ schrieb unter Berufung auf drei mit der Sache vertraute Personen, darunter seien die US-Banken JPMorgan Chase, Bank of America und Citigroup.

Zalando überrascht mit Gewinn im ersten Quartal

Ein überraschender Gewinn von Zalando im ersten Quartal treibt die Aktien des Online-Modehändlers am Dienstag nach oben. Der MDax -Konzern hatte am Vorabend erste Eckzahlen zum abgelaufenen Jahresauftakt-Viertel präsentiert.

Diesen zufolge dürfte der bereinigte Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe eines einstelligen Millionenbetrages positiv ausgefallen sein, während am Markt mit einem operativen Verlust von zehn Millionen Euro gerechnet werde. Der Umsatz wird laut Zalando, wie von den Experten erwartet, zugleich um etwas mehr als 15 Prozent zulegen.

Kurz & knapp:

Wirecard: Der Bezahldienstleister und O2 Czech Republic, der größte Telekommunikationsanbieter auf dem tschechischen Markt, bauen ihre Partnerschaft aus. Noch mehr Händler werden nun von komplett integrierten mobilen Point-of-Sale (mPOS)-Lösungen und damit von der wachsenden Verbrauchernachfrage nach vollständig digitalisierten Zahlungsoptionen profitieren.

Neben dem Ausbau des bestehenden Projekts in der Tschechischen Republik erweitern die beiden Unternehmen das Angebot auf die Slowakei. Damit unterstützen sie Händler in beiden Ländern bei der Nutzung von digitalen State-of-the-Art POS-Lösungen sowie der Einhaltung der anstehenden Änderungen im Steuerrecht. Wirecard liefert dabei eine Komplettlösung aus Zahlungsakzeptanz, der Abwicklung der Zahlungen sowie Compliance-Checks, während O2 die Verantwortung für das Onboarding der Händler übernimmt.

Vivendi: Der französische Medienkonzern hat im ersten Quartal von einem guten Musikgeschäft profitiert. Der Umsatz stieg um knapp 11 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro.Währungsbereinigt lag das Plus bei knapp 6 Prozent. Die weltweit größte Plattenfirma Universal Music erhöhte ihre Umsätze dank steigender Abonnentenzahlen und Streaming-Erlösen um gut 23 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Vivendi will ein Aktienpaket an Universal von bis zu 50 Prozent verkaufen. Der Prozess schreite planmäßig voran, hieß es. In Kürze sollen die begleitenden Banken und Berater ausgewählt werden.

Unicredit: Vorwürfe wegen Sanktionsverstößen kommen die italienische Großbank Unicredit und ihre deutsche Tochter Hypovereinsbank in den USA teuer zu stehen. Insgesamt habe der Finanzkonzern eine Zahlung in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) akzeptiert, teilte das Finanzministerium am Montag mit. Durch den Vergleich mit US-Behörden sowie der Notenbank Fed würden Ermittlungen wegen verbotener Geschäfte von Unicredit-Gesellschaften mit Iran und anderen Ländern auf der US-Sanktionsliste beigelegt. Die Unicredit bestätigte die Einigung in einer Stellungnahme und teilte mit, dass die Zahlungen komplett durch Rückstellungen gedeckt seien.

Von Markus Weingran

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Foto: Dmitry Birin / Shutterstock.com

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