Lufthansa: Neue Konzernstruktur soll Börsenwert steigern ++ Telekom: Fusion der US-Tochter mit Sprint wackelt vor Gericht ++ Daimler: Verdoppelt BAIC seinen Anteil an den Stuttgartern?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach der Feier kommt die Ernüchterung. Obwohl der Phase 1 Deal zwischen den USA und China kurz vor dem Abschluss zu stehen scheint, haben die Märkte Freitag nicht mehr kräftig gejubelt. Die Anleger sind eher verhalten zu Werke gegangen. Damit stellt sich die Frage: Wie viel Einigung im Handelsstreit steckt schon in den Kursen? Schaut man auf die Entwicklung der großen Indizes, dann schon eine ganze Menge!

Daher ist es für mich etwas verwunderlich, dass jetzt schon wieder über eine Jahresend-Rallye diskutiert wird. Der Dax hat seit Jahresanfang trotz aller Unstimmigkeiten im Handelsstreit bislang ein Plus von etwas mehr als 25 Prozent auf das Parkett gelegt. Hätte das jemand zu Beginn des Jahres erwartet? Wahrscheinlich nicht und viele Experten hätten sich zu Jahresanfang wahrscheinlich Ende Dezember angesichts Handelsstreit, Brexit, Konjunktursorgen und, und, und schon mit der Hälfte der Performance zufrieden gegeben. Trotzdem wird jetzt noch darüber diskutiert, was bis Ende Dezember noch möglich ist.

Die Technologiebörse Nasdaq hat seit Anfang Januar etwas mehr als 30 Prozent oben drauf gepackt. Da kann man mit gutem Gewissen sagen: In dieser Entwicklung steckt schon ein gutes Stück Einigung im Handelsstreit mit drin. Vor allen Dingen kann man mit dieser Entwicklung auch mehr als zufrieden sein! Selbst wenn die Märkte bis zum Jahreswechsel nur noch seitwärts laufen sollten, braucht sich also niemand zu beschweren. Daher können die Weihnachtsfeiertage in aller Ruhe kommen.

China: Konjunkturdaten besser als erwartet

Hoffnungsschimmer für die mit vielen Problemen kämpfende chinesische Wirtschaft. Im November legten sowohl die Produktion in der Industrie als auch der Umsatz im Einzelhandel stärker zu als zuletzt und auch als Experten erwartet hatten. Stagniert haben dagegen zuletzt die Investitionen in Sachanlagen.

Die Industrieproduktion zog im November im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent an, teilte die chinesische Regierung am Montag in Peking mit. Im Oktober hatte der Anstieg nur 4,7 Prozent betragen. Volkswirte hatten wieder mit einem besseren Ergebnis gerechnet, dabei aber nur ein Plus von 5,0 Prozent auf dem Zettel gehabt. Beim Einzelhandelsumsatz lag das Plus im November bei 8,0 (Oktober 7,2) Prozent. Hier hatten Experten mit einem Anstieg um 7,6 Prozent gerechnet.

Die Sachanlage-Investitionen stiegen von Anfang des Jahres bis Ende November um 5,2 Prozent. Damit liegt das Wachstum der ersten elf Monate auf dem Niveau bis Ende Oktober und fiel zudem so hoch aus wie es Analysten erwartet hatten.

Dax startet gut in die neue Woche

Der deutsche Leitindex startet freundlich in die letzte Woche vor Weihnachten. Mit 13.346,77 Punkten startet der Dax mit einem Plus von 0,48 Prozent in den Montag.

Lufthansa: Mehr ausländische Investoren sollen angelockt werden

Der Lufthansa-Konzern will sich mit einer neuen Beteiligungsstruktur stärker für ausländische Aktionäre öffnen. Dafür wird aktuell geprüft, das Passagiergeschäft der Marke Lufthansa rechtlich in einer GmbH zu verselbstständigen. Neuer Eigentümer würde dann eine Stiftung unter einer Holding, an der sich dann auch mehrheitlich ausländische Investoren beteiligen könnten. Der Börsenwert könnte steigen. Entsprechende Überlegungen bestätigte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt. Die Mitarbeiter hatte Konzernchef Carsten Spohr bereits in einer weltweit übertragenen Botschaft informiert. Zuvor hatte „Der Spiegel“ über das Stiftungsmodell berichtet.

Bisher muss der Lufthansa-Konzern nachweisen, dass er mehrheitlich im Besitz deutscher Aktionäre ist, um die bestehenden Start-, Überflug- und Landerechte zu behalten. Die Auslandstöchter Austrian und Swiss sind bereits über Stiftungen angebunden. Durch dieses Modell bleiben deren historische Flugrechte gesichert. Auch die British-Airways-Mutter IAG führt ihre spanische Tochter Iberia über eine Stiftung.

Laut Lufthansa müssen noch umfangreiche rechtliche und steuerliche Fragestellungen untersucht werden. Einen Zeitplan wollte ein Sprecher nicht nennen. Allerdings wurde bei der Kernmarke bereits der neue Posten eines Finanzvorstands vergeben. Der Luftfahrtexperte des Beratungsunternehmens Boston Consulting, Patrick Staudacher (43), soll den Posten zum 1. Mai kommenden Jahres übernehmen. Laut „Spiegel“ soll der Umbau spätestens bei der Hauptversammlung im Jahr 2022 beschlossen werden.

Haben Sie Fragen zu den Aktienmärkten? – Redaktionsleiter Markus Weingran beantwortet sie!

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Telekom: Bonner kämpfen vor US-Gericht kräftig um die Fusion mit Sprint

Das Gezerre um einen Zusammenschluss der beiden Mobilfunk-Anbieter scheint in die entscheidende Runde zu gehen. T-Mobile-Chef John Legere hat beim wichtigen US-Prozess um die kartellrechtlich umstrittene Fusion der Telekom-Tochter mit dem kleineren Rivalen Sprint vor einem Scheitern des Mega-Deals gewarnt. Sollte die Hochzeit untersagt werden, dürfte dies zu Nachteilen für Kunden führen, sagte Legere am Freitag (Ortszeit) bei der Gerichtsverhandlung in New York.

Über ein Dutzend US-Bundesstaaten klagen gegen den über 26 Milliarden Dollar (23,4 Mrd Euro) schweren Zusammenschluss, der die dritt- und viertgrößten US-Mobilfunkanbieter vereinen soll. Die Kläger fürchten, dass dadurch der Wettbewerb leidet und es zu Preiserhöhungen, Arbeitsplatzabbau und weniger Innovationen kommen wird.

Das zentrale Argument von Legere und den Verteidigern der Fusion ist, dass Sprint alleine ohnehin kaum in der Lage sei, weiter am Markt zu bestehen. Deshalb sei dem Wettbewerb durch ein Verbot nicht geholfen. Im Gegenteil würde dies T-Mobile gegenüber den Platzhirschen Verizon und Sprint schwächen, was letztlich schlecht für die Kunden sei.

Tatsächlich ist Sprint hoch verschuldet und tief in den roten Zahlen. Richter Victor Marrero zeigte sich dennoch misstrauisch und stellte Legere kritische Fragen. Auch an der Börse nimmt die Skepsis offenbar zu – seit Prozessauftakt am Montag fielen die Aktien von Sprint um rund sechs Prozent, die von T-Mobile um etwa drei Prozent.

Insgesamt wollen13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington den im April 2018 vereinbarten Zusammenschluss von T-Mobile und Sprint verhindern. Das Bündnis stellt sich quer, obwohl die US-Regierung den Milliarden-Deal schon unter Auflagen genehmigt und auch die Branchenaufsicht FCC bereits grünes Licht gegeben hat.

Kurz & knapp:

Daimler: Gibt es bei dem Stuttgarter Autobauer jetzt ein Wetteifern um die Anteile? Nachdem Geely quasi unter Ausschluß der Öffentlichkeit auf einen Schlag fast 10 Prozent an Daimler erworben hatte scheint der zweite chinesische Großaktionär BAIC jetzt zum Gegenschlag auszuholen. Laut Insidern wollen die Chinesen ihren Anteil an Daimler ausbauen und einen Platz im Aufsichtsrat. Das Ziel von BAIC soll demnach seien rund 20 Prozent an Daimler zu erwerben, um den Platz als fester Partner von Daimler auf dem chinesischen Markt zu untermauern.

VW: Volkswagen will zusammen mit dem Staatsfonds QIA des Golf-Emirats und VW-Großaktionärs Katar eine Flotte selbstfahrender Elektrobusse aufbauen. Konzernchef Herbert Diess und QIA-Chef Mansur bin Ibrahim Al-Mahmud unterschrieben am Samstag in der katarischen Hauptstadt Doha einen entsprechenden Vertrag. Ziel des Projekts „Qatar Mobility“ sei es, den Verkehr in der Nahost-Metropole in ein nachhaltiges und zugleich wirtschaftliches Modell zu überführen, hieß es in einer Mitteilung des Fonds. Das Konzept solle auch über die geplante Fußball-WM in Katar Ende 2022 hinaus Bestand haben.

Beteiligt sind die leichte Nutzfahrzeug-Sparte von Volkswagen, die schwedische Lastwagentochter Scania sowie der Fahrdienst Moia und die Firma Autonomous Intelligent Driving (AID) aus München, die ebenfalls zum Konzern gehören. Sie wollen während der Fußball-Weltmeisterschaft ein „emissionsfreies, elektrisches und autonomes Nahverkehrssystem“ in Doha anbieten. Dabei sollen nach Angaben von Volkswagen 35 autonom fahrende Elektro-Shuttles des E-Bullis ID Buzz für jeweils vier Fahrgäste und zehn Busse von Scania für Gruppen zum Einsatz kommen.

„QIA und Volkswagen werden zusammenarbeiten, um die nötige physische und digitale Infrastruktur zu entwickeln“, kündigte Katars Staatsfonds an. Das Angebot solle in das bestehende Nahverkehrssystem von Doha integriert werden. Die Software kommt von AID und Moia.

Isra Vision: Nach zuletzt schwachen Geschäften hat der Spezialmaschinenbauer Isra Vision Hoffnung auf eine Trendwende. Im Laufe des zweiten Quartals des seit Anfang Oktober laufenden Geschäftsjahres 2019/2020 werde eine Erholung der Auftragseingangsdynamik erwartet. November hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die schwierige Lage in vielen Abnehmerbranchen und Regionen zu Verzögerungen bei den Aufträgen geführt habe. Aus diesem Grund hatte das Unternehmen die Umsatzprognose gesenkt. Mit dem am Montag veröffentlichten Umsatzplus von einem Prozent auf knapp 154 Millionen Euro lag Isra Vision jetzt im Rahmen dieser gesenkten Prognose. Die gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erzielte Umsatzmarge sei im vergangenen Geschäftsjahr mit 22 Prozent stabil geblieben.  Im bis Ende September 2020 laufenden Geschäftsjahr werde weiter ein niedrig zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ertrag erwartet. Eine detailliertere Prognose will das Management im Februar 2020 veröffentlichen. Mittelfristig bleibe weiter das Überschreiten der Umsatzmarke von 200 Millionen Euro im Fokus.

Von Markus Weingran

Foto: Tupungato/shutterstock.com

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