Lufthansa: Qatar Airways liebäugelt mit Einstieg ++ MorphoSys: Medikamentenzulassung für Mitte 2020 geplant ++ EON: Goldman Sachs treibt die Aktie weiter an

onvista · Uhr

Was bringt der Dezember? Die Quartalsberichtssaison ist gelaufen und damit rückt der Handelsstreit wieder voll in den Fokus der Anleger. Und hier gibt es heute keine so guten Neuigkeiten. China ist angefressen. Die Gesetze, die Donald Trump für die Lage in Hongkong erlassen hat, schmecken der Volksrepublik überhaupt nicht. Laut Medienberichten sollen die Einmischung der USA die Handelsgespräche ins Stocken gebracht haben.

Dies berichtet die Nachrichtenseite „Axios“ unter Berufung auf einen Insider aus den Reihen der amerikanischen Unterhändler. Der chinesische Präsident Xi Jingping benötige außerdem mehr Zeit, um nach dem Erlass der Gesetze in der Innenpolitik des Landes wieder Ruhe einkehren zu lassen, gab der Bericht unter Berufung auf den Insider an.

Chinas Außenministerium erklärte vergangene Woche, dass das am Mittwoch von Trump unterzeichnete Gesetz zur Unterstützung von Demonstranten in Hongkong eine ernsthafte Einmischung in die chinesischen Angelegenheiten sei und drohte mit nicht näher bezeichneten Konsequenzen. Das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten und die Reaktion der USA verschärfen zunehmend die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Dax bleibt locker

Der deutsche Leitindex reagiert aktuell immer etwas anders als erwartet. Gibt es gute Nachrichten von den Verhandlungen zwischen den USA und China, dann zieht das Börsenbarometer nicht mit. Gibt es schlechte Nachrichten, dann belasten sie aber auch nicht wirklich. Das die Handelsgespräche anscheinend ins Stocken geraten sind, scheint den Dax heute kalt zu lassen. Er startet mit einem Plus von 0,34 Prozent und 13.281,01 Punkten in den Handelstag.

Lufthansa: Qatar bewirbt sich als Flugziel mit Beteiligung

Der Chef der staatlichen katarischen Fluggesellschaft Qatar Airways, Akbar Al-Baker, strebt eine Beteiligung an der Lufthansa an. „Wenn es eine Möglichkeit gibt, in Lufthansa zu investieren, dann würden wir das gern machen“, sagte der Manager am Sonntag am Rande eines Besuchs von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Doha. In einem ersten Schritt könne er sich zumindest eine „Partnerschaft“ vorstellen.

„Deutschland ist für uns sowohl bei Luftverkehrsdienstleistungen als auch bei der Entwicklung des Tourismus ein sehr wichtiges Land“, erklärte Al-Baker. Qatar Airways hält bereits Anteile an verschiedenen anderen Gesellschaften. Eine weitere Möglichkeit wäre etwa eine Codeshare-Vereinbarung, bei der die Partner bestimmte Verbindungen teilen, oder eine Kooperation in der Vermarktung. Qatar Airways‘ derzeitige Mitgliedschaft im Bündnis Oneworld wäre dabei noch ein Hindernis, sagte Al-Baker. Dies könne sich aber ändern: „Ich habe mehrere Male erwähnt, dass wir Oneworld verlassen werden.“ Lufthansa ist Teil des Bündnisses Star Alliance.

„Wir unterhalten immer gern Geschäftsbeziehungen mit nationalen Fluggesellschaften in den Ländern, in denen wir tätig sind“, erklärte der Qatar-Airways-Chef. Und er würde sich freuen, wenn auch Lufthansa wieder in die katarische Hauptstadt fliegt. Zurzeit steuert sie Doha nicht an. Als Grund dafür gilt – neben der geringer als erwartet ausgefallenen Nachfrage – die Blockade von Katars Nachbarn gegen das Emirat seit dem Juni 2017. „Wir würden es begrüßen, wenn sie fliegen würden, es gibt hier Geschäftschancen für jeden“, meinte Al-Baker.

Qatar Airways interessiert sich zudem für eine Präsenz in Hannover. Darüber habe er mit Weil gesprochen, sagte Al-Baker. Hannover sei „eine wichtige Industriestadt in Deutschland, außerdem ein wichtiger Cargo-Umschlagplatz“. Weil habe ihm versichert, ein mögliches Angebot von Katars Staatslinie in der Landeshauptstadt zu unterstützen.

Noch seien aber die Beschränkungen der Verkehrsrechte in der EU ein Problem. Katar wolle als erstes Land der Golf-Region ein umfassendes Luftverkehrsabkommen mit Brüssel schließen, um seine Rechte schrittweise ausbauen zu können. Aktuell verhindere allerdings der Brexit-Prozess eine Ratifizierung. „Ich bin sehr optimistisch, dass die EU zur Ratifizierung bereit sein wird, sobald die Brexit-Frage gelöst ist“, sagte Al Baker.

MorphoSys: Hoffnungsträger soll Mitte 2020 auf den Markt kommen

Das Biotechunternehmen rechnet beim Hoffnungsträger Tafasitamab mit der US-Zulassung bis Mitte 2020. Zu diesem Zeitpunkt wolle man auch in Europa einen entsprechenden Antrag stellen, sagte Finanzvorstand Jens Holstein „Euro am Sonntag“. „Dann dürfte es allerdings ein Jahr bis zur Zulassung dauern.“

Die kürzlich von Experten geforderte Erweiterung des Probandenkreises bei der Phase-3-B-Mind-Studie könne darauf hindeuten, dass Tafasitamab bei Patienten mit einer geringeren Zahl von Immunzellen in Kombination mit einem anderen Krebsmittel besser wirke, sagte der Manager weiter. Die Phase-2-LMIND-Studie, die im Sommer den Status Therapiedurchbruch von der US-Zulassungsbeörde FDA erhalten habe, laufe jedoch sehr gut. „Sie ist auch die Grundlage für den geplanten Zulassungsantrag für Tafasitamab.“ Aus Sicht des Unternehmens spiele die Pahse-3-Studie inzwischen eine untergeordnete Rolle.

Kurz & knapp:

Eon: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie des deutschen Versorgers von „Sell“ auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel von 8,95 auf 9,70 Euro angehoben. Nachdem die Erwartungen an die Nettoschulden auf eine gesündere Basis gestellt wurden, dürfte sich der Fokus der Anleger fortan auf die Dividendenrendite des Energiekonzerns verlagern, schrieb Analyst Alberto Gandolfi in einer am Montag vorliegenden Studie. Jetzt seien diesbezügliche Erfolge entscheidend. Gandolfi sieht nach wie vor Risiken und bleibt deshalb neutral.

BMW: Der Münchener Autobauer investiert 400 Millionen Euro in sein größtes europäisches Werk im niederbayerischen Dingolfing. Damit soll der Standort für die Produktion des vollelektrisch und hochautonom fahrenden Luxus-SUVs iNext vorbereitet werden, wie der Autohersteller am Montag mitteilte. Die Fertigung soll 2021 anlaufen. Der vollelektrische iNext werde in Dingolfing vom selben Band laufen wie schon jetzt Hybride und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. „Mit den flexiblen Fertigungsstrukturen sind wir in unseren Werken bestmöglich für die unterschiedlichsten Marktanforderungen gerüstet“, betonte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. Dingolfing ist das größte BMW-Werk in Europa. 18 000 Mitarbeiter und 800 Auszubildende produzieren dort dem Hersteller zufolge rund 1500 Autos am Tag.

Roche: Die japanische Chugai Pharmaceutical, eine Tochtergesellschaft von Roche, hat über das New England Journal of Medicine weitere Studiendaten zum Produktkandidaten Satralizumab publiziert. Dieser wurde in der Indikation gegen Neuromyelitis-optica-Spektrum-Krankheiten (NMOSD) eingesetzt. NMOSD ist eine Gruppe seltener chronisch-entzündlicher Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Oft wird sie auch als multiple Sklerose diagnostiziert. Die Phase-III-Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Satralizumab in Kombination mit der Basistherapie bei Patienten mit NMOSD, wie Chugai am Wochenende mitteilte. Erst Ende Oktober hatten die US-Gesundheitsbehörde FDA und das europäische Pendant EMA den Zulassungsantrag für das Mittel in dieser Indikation angenommen. Die EMA hat Roche zudem eine beschleunigte Beurteilung des Antrags zugesagt. Roche rechnet für 2020 mit den Entscheiden der europäischen und amerikanischen Behörden.

Von Markus Weingran

Foto: Tupungato/shutterstock.com

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