Lufthansa: Strategie mit Condor ändert sich – neue Märkte im Visier ++ Aareal Bank: Zahlen über den Erwartungen ++ Rio Tinto: Eisenerzpreise sorgen für gute Zahlen ++ Dax: 200-Tage-Linie kommt immer näher

onvista · Uhr

Die Lage auf dem deutschen Markt bleibt angespannt. Steigende Zahlen bei den Infektion und immer mehr betroffene Länder drücken immer mehr auf das Gemüt der Anleger. Nach zwei nachgewiesenen Coronavirus-Fällen in Baden-Württemberg und Nordrhein Westfalen scheint sich die Lage auch in Deutschland zu verschärfen. Italien befürchtet das Abrutschen in eine Rezession und die USA stellen Milliarden Dollar zu Verfügung, um ein Ausbruch im eigenen Land zu verhindern.

Dax gibt weiter ab

Die Talfahrt im deutschen Leitindex geht weiter. Nachdem der Dax bereits in den ersten beiden Tagen der neuen Woche kräftig Federn gelassen hat, startet er heute ebenfalls mit Verlusten in den neuen Handelstag. Das Börsenbaromer fällt am Mittwoch auf 12.664,72 Punkte – ein Minus von 0,98 Prozent. Damit rückt die 200-Tage-Linie immer mehr in den Blickpunkt der Anleger. Aktuell verläuft sie bei 12.635 Punkten.

Lufthansa: „Letztlich geht es uns darum, neue Märkte zu erschließen.“

Nach der geplanten Übernahme von Condor durch die polnische Holding PGL will die Lufthansa die Verträge mit der deutschen Ferienfluggesellschaft auslaufen lassen. „Wir werden nicht sofort alle Verträge mit Condor kündigen. Schließlich sind das auch unsere Kunden, die wir nicht allein lassen dürfen und wollen. Aber wenn Verträge auslaufen, dann laufen sie aus“, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem „Handelsblatt“. Der deutsche Ferienflieger Condor soll zu einer Schwester der polnischen PGL-Airline LOT werden.

Zuletzt war offen, wie der deutsche Marktführer auf den Angriff der Star-Alliance-Partnerin LOT reagieren wird. Auf dem Prüfstand stehen unter anderem Zubringerflüge zu den Condor-Langstreckenbasen München, Frankfurt und Düsseldorf, die bislang noch von Lufthansa zum Sonderpreis angeboten werden. Dort starten jeweils auch Langstreckenflüge der Lufthansa-Tochter Eurowings, die künftig Vorrang erhalten könnten.

Das Wettbewerbsumfeld habe sich deutlich verändert, begründete Hohmeister das Vorgehen. Bisher sei Condor Teil des Tour-Operators Thomas Cook gewesen und habe nur begrenzt die gleichen Strecken angeboten wie Lufthansa: „Nun wird die Airline vermutlich Teil eines polnischen Staatsunternehmens“, so Hohmeister.

Zudem habe Lufthansa ehrgeizige Pläne im Tourismus-Markt. „Wir werden uns hier noch breiter aufstellen“, sagte der Lufthansa-Vorstand: „Letztlich geht es uns darum, neue Märkte zu erschließen, die wir heute mit Lufthansa und einem Vier-Klassen-Produkt aus Kostengründen nicht anfliegen können.“ Deshalb werde man sich die Zusammenarbeit mit Condor auch beim Thema Kundenbindung, also der Kooperation bei Miles & More, genau anschauen.

Aareal Bank: Zahlen gut- Ausblick stabil

Der Immobilienfinanzierer hat 2019 auch wegen der Trennung von faulen Krediten in Italien wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Das Betriebsergebnis sank um 22 Prozent auf 248 Millionen Euro, wie das im MDax gelistete Geldhaus am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Damit übertraf das Unternehmen allerdings seine bereits gedämpfte Prognose und die Erwartungen von Analysten.

Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn ging um 30 Prozent auf 145 Millionen Euro zurück. Allerdings hatte die Bank im Vorjahr auch von einem Sondergewinn profitiert. Die Dividende soll um 10 Cent auf zwei Euro sinken, aber weniger stark als von Experten prognostiziert.

Im neuen Jahr will Bankchef Hermann Merkens Betriebsergebnis und Nettogewinn in etwa stabil halten. Die Bank begründete dies mit einem harten Wettbewerb und den weltweiten politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten. „Dabei ist weder regulatorisch noch auf der Zinsseite mit einer Entlastung zu rechnen.“

Kurz & knapp:

Rio Tinto: Der Bergbaukonzern hat 2019 von höheren Preisen für Eisenerz profitiert. Allerdings blickt das Unternehmen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus vorsichtig in die Zukunft. „Wir schauen uns die Auswirkungen des Coronavirus genau an und haben uns auf kurzfristige Beeinflussungen wie etwa Probleme bei Lieferketten vorbereitet“, sagte Unternehmenschef Jean-Sebastien Jacques laut Mitteilung. Momentan erreichten die Produkte aber die Kunden. Allerdings könnte die aktuelle Lage zu großen, kurzfristigen Unsicherheiten führen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 21,2 Milliarden US-Dollar (19,5 Mrd Euro). Das war etwas mehr als von Analysten erwartet. Die entsprechende operative Marge lag bei 47 Prozent. Dabei glichen die hohen Preisen für Eisenerz höheren Kosten und geringere Volumina aus.

Adecco: Der Schweizer Personaldienstleister hat im vierten Quartal erneut die wirtschaftliche Abschwächung zu spüren bekommen. Adecco hat weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber deutlich mehr verdient. Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 3 Prozent auf 5,96 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage ging er zwischen Oktober und Dezember um 4 Prozent zurück. Das (bereinigte) Geschäftsvolumen nimmt im Einklang mit der wirtschaftlichen Eintrübung in vielen Märkten seit mehreren Quartalen ab. Im Vorquartal war es ebenfalls um rund 4 Prozent geschrumpft, davon während mehrerer Quartale zwischen rund 1 und 3 Prozent. Der operative Gewinn (adjusted EBITA) sank um 1 Prozent auf 290 Millionen Euro. Das laufende Sparprogramm habe mehr gebracht als ursprünglich gedacht, teilte das Unternehmen dazu mit. Man sei somit auch auf Kurs, das Sparziel von 250 Millionen zu erreichen. Dieses Ziel gilt für das laufende Jahr 2020.

Danone: Der französische Lebensmittelkonzern stutzt seine Jahresziele für 2020 wegen der Auswirkungen der Viruskrise auf den chinesischen Markt zurecht. War das Management um Konzernchef Emmanuel Faber vor der Bilanzvorlage am Mittwoch für das laufende Jahr noch von einem flächenbereinigten Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent ausgegangen, sollen es nun 2 bis 4 Prozent werden, wie aus einer Unternehmensmitteilung hervorgeht. Die operative Marge soll zugleich mehr als 15 Prozent betragen, nachdem zuvor von mindestens 16 Prozent die Rede war. Zum Teil seien das niedrigere Margenziel auch auf verstärkte Investitionen zurückzuführen, hieß es weiter. In China hat die Ausbreitung des neuartigen Virus bereits auf die Umsätze im Wassergeschäft sowie im Geschäft mit Babynahrung gedrückt. Danone erzielt dort insgesamt rund ein Zehntel seiner Umsätze. Die früheren Ziele der Franzosen für 2020 waren entsprechend bereits von einigen Beobachtern angezweifelt worden.

Redaktion onvista / dap-AFX

Foto: Dmitry Birin / Shutterstock.com

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