Marktausblick Woche 37: Der Markt ist nervös

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Das Update zur Woche mit Dr. Martin Lück






BlackRock Marktausblick 8. September 2020


In der vergangenen Woche verzeichneten die Aktienmärkte herbe Rücksetzer, allen voran in den USA und dort vor allem bei den großen Technologiefirmen. Wirklich überraschend war die Korrektur nicht, angesichts des davor verzeichneten beispiellosen Kursanstieges. So mag es die Kombination aus kurz zuvor erreichten Allzeithöchstständen bei S&P 500 und Nasdaq einerseits und immer noch düsteren Wirtschaftsaussichten andererseits gewesen sein, die Investoren auf die Bremse treten ließ. Immerhin verschlechterten sich in der vergangenen Woche die Aussichten auf ein schnelles weiteres Konjunkturpaket seitens des US-Kongresses. Vertreter der Demokraten haben die Latte sehr hoch gehängt, vermutlich um eine Zustimmung der Republikaner, die nach wie vor die Mehrheit im Senat besitzen, noch vor der Präsidentschaftswahl zu verhindern. Und wenn Investoren erkennen, dass ein dringend benötigtes Hilfsprogramm zur Manövriermasse im Wahlkampf wird, überwiegt schnell die Skepsis.

Die gute Nachricht ist, dass sich am fundamentalen Umfeld, welches überhaupt erst die Rally aus den Corona-Tiefs des März ermöglicht hatte, kaum etwas geändert hat. Die Geldpolitik bleibt expansiv und dürfte, wenn überhaupt, infolge des beim Jackson Hole-Symposium verkündeten ‚Fed Shift‘ eher noch lockerer werden. Auf der fiskalischen Seite ist weitere Unterstützung für Haushalte und Unternehmen nicht eine Frage des ob, sondern nur des wann und wieviel. Die Zinsen dürften auf absehbare Zeit sehr niedrig bleiben, die realwirtschaftliche Aktivität langsam aber sicher aus der Paralyse des Lockdown herauskommen. Und obwohl die Covid-Infektionszahlen weiter hoch liegen, verheißt die immer greifbarer werdende Aussicht auf einen Impfstoff, dass die Pandemie höchstwahrscheinlich irgendwann im nächsten Jahr überstanden sein wird. All dies spricht nicht dafür, dass mit der Korrektur der letzten Woche die Risikomärkte nun dauerhaft in einen Abwärtstrend eingetreten sind.

Andererseits könnte es gut sein, dass es von jetzt an bei den Aktienpreisen deutlich langsamer vorangeht. Die hohe Bewertung von Technologiefirmen erhöht das Risiko von Rückschlägen, wie letzte Woche gesehen. Und sollte es eine Sektorrotation in Richtung derjenigen Branchen geben, die typischerweise von der Konjunkturerholung besonders profitieren, dann ist von einem deutlich flacheren Kursverlauf als dem Anstieg der letzten fünf Monate auszugehen. Die Märkte jedenfalls sind nach wie vor nervös. Im Kursrutsch von Donnerstag und Freitag schnellte die Volatilität um rund 50% nach oben und bewegt sich jetzt wieder über 30, also bei mehr als dem Doppelten des Durchschnitts der letzten Jahre. Es spricht einiges dafür, dass in den nächsten Wochen die Nervosität an den Märkten anhält. Der in der Tonlage immer schärfer werdende US-Wahlkampf dürfte ebenso dazu beitragen wie die zunehmend reale Gefahr politischer Instabilität in den USA nach der Wahl. Auch hier in Europa dürften die nach wie vor festgefahrenen Brexit-Verhandlungen, welche in dieser Woche in die achte Runde gehen, kaum Anlass zur Beruhigung geben.

Was das für Anleger bedeutet

Übermorgen tagt der EZB-Rat. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass es bei den Beratungen auch um die Jackson Hole-Beschlüsse der amerikanischen Schwesternotenbank gehen wird. So spielt der kräftige Anstieg des Euro-Wechselkurses gegenüber dem Dollar (um in der Spitze rund 4% auf 1,20) den europäischen Währungshütern nicht gerade in die Karten, denn ein starker Euro dämpft die Inflation im Euro-Raum. Diese ist aber im Juli coronabedingt sogar wieder in den negativen Bereich gerutscht, so dass sich die EZB veranlasst sehen dürfte, noch einmal ihre jederzeitige Bereitschaft zu noch expansiveren Maßnahmen herauszustellen. Es bleibt abzuwarten, ob die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer sich davon beeindrucken lassen.



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