Merkel - Deutschland unterstützt Fertigstellung Nord-Stream-2-Pipeline

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland wird trotz der drohenden US-Sanktionen die Fertigstellung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 unterstützen.

Die im US-Kongress diskutierten Sanktionen seien exterritorial und entsprächen nicht dem deutschen Rechtsverständnis, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch im Bundestag in Berlin. Die Sanktionen könnten die Fertigstellung verzögern. "Wir glauben trotzdem, dass es richtig ist, dieses Projekt fertig zu stellen und in diesem Sinne agieren wir."

Die US-Senatoren Ted Cruz (Republikaner) und Jeanne Shaheen (Demokraten) legten in Washington einen Gesetzentwurf vor, der das Projekt mit der Androhung von Sanktionen gegen alle Firmen verhindern soll, die an der Verlegung von Pipeline-Rohren durch die Ostsee beteiligt sind. Dies soll auch Unternehmen treffen, die Dienstleistungen verrichten oder Nord Stream 2 versichern oder rückversichern. Vermögenswerte in den USA von Beteiligten könnten eingefroren werden. Die deutsche Wirtschaft fordert Unterstützung der EU gegen US-Sanktionen.

Hinter dem Pipeline-Projekt steht der russische Staatskonzern Gazprom, der die Hälfte der geplanten Gesamtkosten von 9,5 Milliarden Euro stemmen soll. Die andere Hälfte finanzieren fünf europäische Energieunternehmen: Wintershall Dea, OMV sowie Uniper, Royal Dutch Shell und Engie.

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