Metro fasst in Corona-Krise wieder Tritt - Aktie legt zu

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Großhandelskonzern Metro spürt nach heftigen Umsatzeinbrüchen durch die Corona-Krise Boden unter den Füßen und traut sich wieder eine Prognose zu.

Der Konzern werde im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (per Ende September) annähernd das Niveau des Vorjahres erreichen, teilte Metro mit. Die Düsseldorfer erwarten nun für das Geschäftsjahr einen Rückgang des Umsatzes zwischen 3,5 und fünf Prozent, der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) werde zwischen 200 und 250 Millionen Euro schrumpfen. "Die Umsätze der Metro haben sich in den vergangenen Wochen sehr positiv entwickelt", bilanzierte Konzernchef Olaf Koch. Die gebeutelten Metro-Aktien legten am Dienstagmorgen um über fünf Prozent zu und notierten bei 8,40 Euro. Vor einem Jahr waren sie noch 15,30 Euro wert.

Die Folgen der behördlichen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Krise hatten wichtige Kundengruppen der Metro empfindlich getroffen. Metro-Chef Koch hatte den Konzern in den vergangenen Jahren verstärkt auf Gastronomie, Hotels und Großküchen und deren Belieferung ausgerichtet. Doch viele Restaurants mussten vorübergehend schließen oder konnten die Kunden nur noch per Lieferservice bedienen. Hotels leiden unter ausbleibenden Reisenden. Besser entwickelte sich das Traditionsgeschäft des Konzerns: Unabhängige Händler und Selbstständige strömten in die rund 680 Märkte des Konzerns und deckten sich ein.

Im dritten Quartal brach der Umsatz insgesamt um 17,5 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro ein, das bereinigte Ebitda erreichte 175 Millionen Euro. Seit Mitte April habe Metro aber eine Verbesserung der Umsätze registriert - Lockerungen der Corona-Auflagen spielten Metro in die Karten. Zu Beginn des Juli habe sich der Konzernumsatz weiter erholt. "In Folge dessen hat die Mehrheit der Länder im Einzelmonat Juli das Vorjahresniveau wieder erreicht oder liegt sogar darüber", erklärte Metro. Im vierten Quartal werde die Geschäftsentwicklung damit wohl "annähernd auf Vorjahresniveau liegen".

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