Microsoft und Sony schmieden Allianz gegen Amazon und Google ++ Nvidia überzeugt nicht ganz ++ Bitcoin mit Flash-Crash

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Obwohl offiziell im Handelsstreit wieder freundlichere Töne angeschlagen werden, geht es auf den Nebenkriegsschauplätzen ordentlich zur Sache. Die Antwort auf Donald Trumps Strafzölle und sein Dekret gegen ausländische Telekom-Unternehmen ist aus dem Reich der Mitte schon beantwortet worden. Chinesische Händler haben Bestellungen von US-Schweinefleisch im Umfang von 3.247 Tonnen storniert. Das geht aus Daten des US-Landwirtschaftsministeriums hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Dabei handelt es sich um die umfangreichste Annulierung von Schweinefleisch-Importen aus den USA seit über einem Jahr.

Vor dem Handelskonflikt waren Hongkong und China zusammengenommen die zweitgrößten Abnehmer von in den Vereinigten Staaten produziertem Schweinefleisch. Die jetzt bekanntgewordene Stornierung stellt einen deutlichen Rückschlag für den Export von US-Schweinefleisch dar. Die Ausfuhren sind von entscheidender Bedeutung für die Fleischwirtschaft in den USA. Auf amerikanischer Seite ist der Agrarsektor am meisten betroffen von den gegenseitig erlassenen Zöllen und Handelsbeschränkungen.

Europäischer Automarkt gibt 8. Monat in Folge ab

Auf dem europäischen Automarkt ist die Nachfrage im vergangenen Monat zum achten Mal hintereinander gefallen. Mit einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum war der Abschlag allerdings recht überschaubar. Insgesamt wurden im April gut 1,3 Millionen Fahrzeuge verkauft, wie der Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte. Im Vormonat war das Minus mit 3,9 Prozent deutlicher gewesen.

VW verzeichnet Rückgänge - BMW und Daimler legen zu

Mit Blick auf die Autohersteller verzeichnete der Volkswagen-Konzern im April einen Absatzschwund von 3,7 Prozent. Dabei schnitten die Marken VW (-7,2%) und Audi (-5,4%) noch schlechter ab. Skoda (+1,4%), Seat (+2,9%) und Porsche (+4,5%) legten hingegen sogar zu.

Der BMW-Konzern steigerte dank eines Anstiegs von 12,6 Prozent bei der Marke BMW die Neuzulassungen insgesamt um 7,7 Prozent. Bei Daimler ergaben ein Plus bei der Kleinwagenmarke Smart von mehr als einem Fünftel und ein Anstieg bei der Marke Mercedes von 3,6 Prozent insgesamt eine Steigerung von 5,4 Prozent.

Dax verschnauft zum Wochenausklang

Nach dem starken Donnerstag gönnt sich der deutsche Leitindex heute eine Auszeit. Zu Handelsbeginn fällt das Börsenbarometer um 0,59 Prozent zurück und startet mit 12.237,93 Punkten in den Handelstag.

Microsoft und Sony verbünden sich

Es ist eine ungewöhnliche Allianz. Normalerweise sind Microsoft mit seiner Xbox und Sony mit der Playstation Konkurrenten. Allerdings planen Amazon und Google immer mehr in den Gaming-Markt vorzudringen. So hat zum Beispiel der US-Suchmaschinenbetreiber kürzlich den Cloud-Gaming-Dienst Stadia präsentiert, der eine Spielkonsole überflüssig macht.

Auch Amazons Cloud-Dienst AWS dürfte e damit in Zukunft etwas schwieriger haben. Die Zusammenarbeit erstrecke sich vom Streamen von Spielen und Inhalten über neue Bildsensoren bis hin zu Künstlicher Intelligenz (KI), teilten die beiden Unternehmen am Donnerstag mit.

Damit ist das große Gefecht zwischen den Tech-Giganten in die nächste Runde gegangen. Vor allem die Spielehersteller dürften sich die Hände reiben. Schließlich gibt es für sie immer mehr Möglichkeiten ihre Spiele anzubieten.

Gemischte Signale vom Chiphersteller Nvidia

Einerseits stellte der auf Grafikkarten spezialisierte Hersteller im laufenden zweiten Quartal des Geschäftsjahres wieder einen höheren Erlös in Aussicht – zumindest im Vergleich zu den ersten drei Monaten. Dies deutet darauf hin, dass die Computerhersteller jetzt wieder mehr Grafikchips bestellen und nicht mehr ihre Lagerbestände abbauen.

Andererseits sagte Finanzchefin Colette Kress bei der Analystenkonferenz anlässlich der Zahlen zum ersten Quartal, dass sich die Lage auf dem Servermarkt zuletzt verschlechtert habe. Am Finanzmarkt dämpfte diese Aussage die Euphorie der Anleger. Die Aktie gab ihre zuvor teils deutlichen Gewinne im nachbörslichen Handel größtenteils wieder ab.

Im zweiten Quartal des bis Ende Januar laufenden Geschäftsjahres 2019/2020 rechnet Nvidia mit einem Umsatz von rund 2,55 Milliarden Dollar. Das wäre ein Plus von fast 15 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres und auch mehr, als die von Bloomberg befragten Experten bisher auf dem Zettel hatten. Die Marge soll dabei mindestens so hoch ausfallen wie zum Jahresauftakt.

Im ersten Quartal zog der Umsatz im Vergleich zur Vorperiode nur leicht auf 2,22 Milliarden Dollar an. Im Vergleich zum Vorjahr war dies sogar ein deutlicher Rückgang. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn betrug 557 Millionen Dollar und lag damit 16 Prozent höher als im Vorquartal.

Kurz & knapp:

Bitcoin: Die Kryptowährunghat am Freitag einen massiven Kursturz erlitten und die starken Gewinne seit Anfang Mai in kurzer Zeit nahezu komplett wieder abgegeben. Am frühen Morgen brach der Kurs auf d er Handelsplattform Bitstamp innerhalb weniger Minuten von zuvor knapp 8000 US-Dollar auf nur noch 6178 Dollar ein. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich die Digitalwährung allerdings schnell und kräftig erholen. Sie wurde zuletzt bei 7200 Dollar gehandelt. Der Kurs ist damit aber immer noch etwa 9 Prozent niedriger als in der vergangenen Nacht.

Easyjet: Teurer Treibstoff und gesunkene Ticketpreise haben den britischen Billigflieger im Winterhalbjahr tiefer in die roten Zahlen getrieben. Unter dem Strich stand für die sechs Monate bis Ende März ein Fehlbetrag von 218 Millionen britischen Pfund (250 Millionen Euro) und damit rund viermal so viel wie ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Freitag in Luton bei London mitteilte. Für den Sommer sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren ebenfalls keine berauschende Entwicklung voraus – auch wegen der Unsicherheit rund um den Brexit. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres dürfte der Umsatz je angebotenem Sitzplatz daher etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr. Das Unternehmen dreht auch deshalb an der Kostenschraube. Im laufenden Jahr will das Management mehr als 100 Millionen Pfund einsparen.

Dürr: Der Maschinen- und Anlagenbauer hat im ersten Quartal auch dank des zugekauften US-Umwelttechnikunternehmens Megtec/Universal seine Erlöse gesteigert. Der Umsatz zog in den ersten drei Monaten des Jahres um rund 13 Prozent auf fast 950 Millionen Euro an, wie das im MDax notierte Unternehmen am Freitag in Bietigheim-Bissingen mitteilte. Der Auftragseingang erhöhte sich um 8,5 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen bestätigte seinen Ausblick für 2019.

Von Markus Weingran

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Bild: Ken Wolter / Shutterstock.com

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