Milliardenvergleich mit Malaysia drückt Gewinn von Goldman Sachs

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

New York (Reuters) - Der 3,9 Milliarden Dollar schwere Vergleich in der Korruptionsaffäre beim malaysischen Staatsfonds 1MDB drückt das Ergebnis von Goldman Sachs.

Eine Teil der Kosten verbuchte die Großbank rückwirkend im zweiten Quartal, so dass statt des ursprünglich ausgewiesenen Gewinns von 2,25 Mrd Dollar nur noch ein Überschuss von 197 Millionen übrig blieb, wie Goldman Sachs am Freitag mitteilte. Für einen Teil der Kosten hatte die Bank bereits Vorsorge getroffen.

Aus dem Staatsfonds 1MDB, mit dem eigentlich die malaysische Wirtschaft angekurbelt werden sollte, haben nach Erkenntnissen des US-Justizministeriums und Malaysias hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar veruntreut. Mit den Geldern sollen Regierungsbeamte bestochen, schwarze Kassen des ehemaligen Ministerpräsidenten Najib Razak finanziert und Schmuck, Gemälde und Immobilien für Hunderte Millionen Dollar gekauft worden sein. Najib wurde Ende Juli zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Wenige Tage zuvor hatte sich Goldman Sachs mit Malaysia auf den 3,9 Milliarden Dollar schweren Vergleich geeinigt: Goldman zahlt 2,5 Milliarden in Bar und gibt Vermögenswerte im Volumen von mindestens 1,4 Milliarden Dollar an Malaysia zurück. Goldman Sachs hatte drei Anleiheemissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren.

Aus dem Schneider ist Goldman Sachs aber noch nicht. Das US-Justizministerium ermittelt weiter gegen das Geldhaus und könnte ebenfalls eine Strafe verhängen. Im Dezember hatte ein Insider gesagt, diese könnte bis zu zwei Milliarden Dollar hoch sein. In ähnlichen Fällen hat das US-Justizministerium in der Vergangenheit Vergleiche bei der Berechnung der Strafe berücksichtigt, so dass Goldman glimpflicher davon kommen könnte.

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