Mögliche Milliardenaufträge treiben Thyssenkrupp-Aktie auf höchsten Stand seit zwei Jahren

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bundestag hat Rüstungsprojekte in Milliardenhöhe gebilligt. Ein Großteil des Auftragswertes dürfte an Thyssenkrupp fließen. Die Aktie zieht weiter kräftig an.

Die Freigabe von Rüstungsprojekten durch den Bundestag hat den Aktien von Thyssenkrupp am Donnerstag kräftigen Rückenwind verliehen. In der Spitze stiegen die Papiere des Dax-Konzerns um 4 Prozent auf 25,16 Euro. Das war der höchste Stand seit über zwei Jahren. Mehr als 25 Euro hatte die Thyssenkrupp-Aktie zuletzt im Mai 2015 gekostet.

Bereits am Mittwoch hatten die Papiere des Industriekonzerns um über Prozent zugelegt, nachdem die Parlamentarier des Haushaltsausschusses zahlreiche Rüstungsprojekte abgesegnet hatten, darunter den Kauf von fünf Korvetten für die Marine für rund zwei Milliarden Euro.

Ein Händler schätzt, dass auf Thyssenkrupp circa 40 Prozent des Auftragswertes entfallen dürften. Er wertete zudem die schnelle Entscheidung der Politik positiv. Grundsätzlich überrasche der erwartete Auftrag zwar nicht, in den Marktschätzungen sei er vermutlich aber noch nicht vollständig enthalten.

Den positiven Nachrichten des Rüstungsauftrags stand ein Pressebericht über Probleme im Anlagenbau gegenüber. Entsprechend schmolzen die Kursgewinne beim Industrie- und Stahlkonzern zwischenzeitlich auf 2 Prozent zusammen – das reichte aber immer noch für den Dax-Spitzenplatz.

Im schwächelnden Anlagenbau will Thyssenkrupp nach eigenen Angaben nun den Rotstift ansetzen. “Zusätzlich zu den bisher angestoßenen Maßnahmen sind Kostensenkungen in einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag geplant”, teilte das Dax-Unternehmen mit. Dafür würden die Kosten überprüft, darunter im Einkauf, bei Forschung & Entwicklung, im Vertrieb, aber auch in der Verwaltung und beim Personal.

Das “manager magazin” hatte zuvor berichtet, der Konzern wolle 250 Millionen Euro einsparen. Dafür seien Produktionsverlagerungen von Deutschland in Billiglohnländer und Kapazitätsanpassungen geplant.

onvista/dpa-AFX/Reuters
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