Morgan Stanley: „Global Strategie Outlook” – Emerging Markets gegenüber US-Märkten bevorzugen!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Weihnachten rückt näher und damit geht das Jahr 2018 auch langsam aber sicher zu Ende. Während in vielen Medien jetzt die Stunde der Jahresrückblicke schlägt, interessiert Börsianer viel mehr, wo im kommenden Jahr die Musik spielt. Morgan Stanley hat sich seine eigenen Gedanken für 2019 gemacht und am Wochenende seinen „Global Strategie Outlook“ für das kommende Jahr veröffentlicht. Das Ergebnis ist etwas überraschend.

Emerging Markets ganz vorne auf dem Kurszettel

Die Schwellenländer haben ein ganz schweres Jahr hinter sich. Allerdings könnte sich das im nächsten Jahr schon erheblich ändern. Damit rechnet zumindest Morgan Stanley in seinem „Global Strategy Outlook“ für 2019.

US-Markt „untergewichten“

Die prognostizierte Trendwende für die Schwellenländer ist ein Grund, warum die Experten der amerikanischen Investmentbank Aktien aus den Emerging Markets gegenüber US-Papieren 2019 bevorzugen. Die logische Konsequenz aus dieser Schlussfolgerung: Aktien aus den Schwellenländern wurden von „underweight“ auf „overweight“ hochgestuft. US-Wertpapiere ereilte das gegenteilige Schicksal. Sie wurden für das kommende Jahr auf „underweight“ herabgestuft.

Bärenmarkt in Schwellenländern vorbei

„Wir denken, dass der Bärenmarkt für die Emerging Markets so gut wie vorbei ist“, sagten die Experten der US-Bank in ihrem Bericht vom 25. November. Morgan Stanley rechnet damit, dass die Entwicklung in den Schwellenländern wieder Fahrt aufnimmt. „Wir nehmen größere relative Positionen ein und erhöhen den Anteil an den Emerging Markets.“

Gründe für die Probleme bekannt

Viele Anleger haben sich 2018 aus den Schwellenländern zurückgezogen und aufgrund der Aufwertungen des Dollars in Vermögenswerte in den USA investiert. Gleichzeitig haben finanzielle Probleme in Ländern wie der Türkei und Argentinien den Trend zur Flucht aus den Emerging Markets beschleunigt.

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Potenzial mehr als vorhanden

Als Ergebnis dieser Entwicklung ist der MSCI Emerging Markets Index, der die Bestände in 24 Volkswirtschaften misst, ist in diesem Jahr bisher um rund 16 Prozent gesunken. Doch im Basisszenario von Morgan Stanley wird erwartet, dass der Index bis Dezember 2019 um 8 Prozent steigen wird. Doppelt soviel Potenzial, wie die Experten für die US-Märkte sehen. Sie gehen davon aus, dass der S&P 500 und der MSCI Europe lediglich um 4 Prozent steigen.

US-Wachstum wird sich verlangsamen

Die US-Bank erwartet, dass sich das US-Wachstum auf dem Heimatmarkt von den 2,9 Prozent Schätzungen in diesem Jahr auf 2,3 Prozent im Jahr 2019 und 1,9 Prozent im Jahr 2020 schrumpfen wird. Eine solche Verlangsamung wird sich wahrscheinlich auch auf den Dollar auswirken und ihn nicht wesentlich stärker werden lassen gegenüber Währungen aus den Emerging Markets. Schwellenländern mit großen Schuldensummen im US-Dollar erhalten somit eine gewisse Verschnaufpause.

Emerging Marktes wachsen in etwa konstant

Im Vergleich zu den US-Aussichten prognostiziert die Experten, dass sich das Wachstum in den Schwellenländern von 4,8 Prozent in diesem Jahr auf 4,7 Prozent im Jahr 2019 leicht verlangsamen werde, bevor es 2020 wieder um 4,8 Prozent gehe, sagte Morgan Stanley in seinem Bericht.

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Hier spielt 2019 die Musik

Innerhalb Emerging Markets stufte Morgan Stanley die Länder Brasilien, Thailand, Indonesien, Indien, Peru und Polen mit „übergewichtigen“ ein. Mexiko, die Philippinen Kolumbien, Griechenland und die Vereinigten Arabischen Emirate hingegen kommen nicht so gut davon. Hier lautet das Votum „untergewichten“

Von Markus Weingran

Foto: Photon photo / shutterstock.com

 

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