Nach Corona-Stopp: HSBC nimmt Stellenabbau wieder auf

dpa-AFX · Uhr

LONDON (dpa-AFX) - Die britische Großbank nimmt ihren wegen der Corona-Krise unterbrochenen Arbeitsplatzabbau wieder auf. "Ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass wir die Pause beim Stellenabbau nun beenden müssen", zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch aus einem internen Schreiben von Konzernchef Noel Quinn. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte Bloomberg dessen Inhalt.

Im Februar hatte die Bank angekündigt, in den kommenden drei Jahren rund 35 000 der weltweit 235 000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen und die Kosten um 4,5 Milliarden US-Dollar zu senken. Wegen der Corona-Krise war der Stellenabbau jedoch zunächst auf Eis gelegt worden. Einen Bericht der "Financial Times" (FT) von Ende Mai, wonach das Institut womöglich über noch tiefere Einschnitte in der Organisation nachdenkt, hatte die HSBC nicht kommentieren wollen.

Quinn sprach in seinem jetzigen Schreiben von einer kaum willkommenen Nachricht, die verständlicherweise Sorgen und Unsicherheit mit sich ziehe. Er wolle aber die Realität der aktuellen Situation nicht verschweigen. So sei die Bank seit Februar mit ihrem Umbauprogramm zwar in einigen Teilbereichen bereits vorangekommen, doch nun sei es an der Zeit, langfristig zu denken und sich auch anderen Aspekten wie etwa der Reduzierung der Kosten zu widmen.

Den bisherigen Plänen zufolge sollen die Kürzungen vor allem die USA und Europa treffen, wo der Konzern mit schwachen Geschäften zu kämpfen hat. Geschäftsfelder sollen zusammengelegt werden, um sich noch stärker auf Asien zu konzentrieren. Ein massiver Verlust von Arbeitsplätze wird im Wertpapiergeschäft und Handel erwartet./tav/mne/fba

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