Nel: Haben die Norweger einen ganz dicken Fisch an Land gezogen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach den Vorfällen rund um den E-Truck-Spezialisten Nikola ist die Aktie der Norweger kräftig unter die Räder gekommen. Ein besonderer Grund dafür war, dass viele im 4. Quartal mit einem weiteren Großauftrag von Nikola gerechnet hatten und dieser jetzt fraglich erscheint. Mittlerweile kursieren allerdings Gerüchte, dass die Norweger eine neue Partnerschaft in Aussicht haben. Sollten sich die Spekulationen bewahrheiten, dann könnte Nel einen ganz großen Fisch an der Angel haben.

Kommt Nel mit Toyota ins Geschäft?

Auf der Seite des Teknisk Ukeblad gibt es ein Video mit der Überschrift: „Zwei große Akteure schließen sich zusammen, um neue Wasserstoff-Stationen in Norwegen zu bauen.“ Wie das Anlegermagazin „Der Aktionär“ herausgefunden hat, soll es sich bei den beiden großen Akteuren um Nel und Toyota Norway handeln. Damit könnten die Norweger einen ganz großen Fisch an Land gezogen haben. Zum einen ergattern sie wohl einen neuen großen Auftrag direkt vor der Haustür, zum anderen könnten weitere folgen – weltweit. Der japanische Autobauer ist mit Hyundai der einzige Produzent, der bereits Brennstoffzellen PKW im Angebot hat.

Toyota setzt stark auf Wasserstoff

Der japanische Autobauer hat die Brennstoffzelle für seine PKW fest eingeplant und ist weltweit an einigen vielversprechenden Projekten beteiligt, um die Technologie stetig weiterzuentwicklen. Ein Beispiel dafür ist China: Dort hat Toyota gemeinsam mit führenden heimischen Autoherstellern die United Fuel Cell System R&D – ein neues Forschungs-Joint-Venture im Bereich Wasserstoff – gründet. Gemeinsames Ziel der beteiligten Parteien ist es, die Verbreitung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzellen zu fördern und wettbewerbsfähige Brennstoffzellen-Systeme zu entwickeln.

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Beteiligt sind auf chinesischer Seite die FAW Group, die Dongfeng Motor Corporation, die Beijing Automotive Group (BAIC) und der Brennstoffzellen-Entwickler Beijing Sino Hytec. Der japanische Automobilhersteller hält 65 Prozent der Anteile, Sino Hytec 15, und die anderen Teilhaber jeweils fünf Prozent. Arbeiten Toyota Norway und Nel auf dem Heimatmarkt erfolgreich zusammen, dann könnten weitere Aufträge an anderer Stelle folgen.

Kaufempfehlung durch Artic Securities

Die Experten der norwegischen Investmentbank raten die Aktie zu kaufen. Das Kursziel hat Artic Securities auf 25 Norwegische Kronen festgelegt. Aktuell liegt der Kurs von Nel an der Heimatbörse in Oslo leicht unter 20 Norwegischen Krone. Damit sehen die Experten aktuell ein Potenzial von rund 25 Prozent bei Nel und liegen mit ihren Erwartungen leicht über dem Allzeithoch, das bei etwas mehr als 23 Norwegischen Konen liegt.

Aktie erholt sich wieder

Von ihrem Tief bei rund 15 Norwegischen Kronen hat sich die Aktie mittlerweile wieder erholt. Die Vorfälle rund um Nikola dürften mittlerweile eingepreist sein und zuletzt sorgte auch ein neuer Auftrag von Everfuel für neue Fantasie bei den Norwegern und den Blick dafür, was Nel ohne Nikola wert seien könnte. Sollten die Norweger tatsächlich einen großen Auftrag von Toyota Norway vermelden, dann dürfte das sicherlich für einen weiteren Anstieg des Kurses sorgen. Mit Toyota an sich, könnte sich die Norweger zudem einen Partner angeln, der Nikola weit in den Hintergrund drängen dürfte. Viele Experten haben für die weitere Entwicklung von Nel immer einen starken Partner gefordert. Der japanische Autobauer könnte sich dazu mausern.

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Von Markus Weingran

Foto: Homepage Nikola

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