Nel: Neue Fantasie reicht von Auftrag bis Übernahme – US-Behörden machen fast 40 Millionen Dollar für Wasserstoff-Tankstellen locker

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ein Bericht von nbclosangeles sorgt heute für neue Fantasie in der Wasserstoff-Branche. Laut dem Artikel haben die staatlichen US-Aufsichtsbehörden für eine Reihe von Wasserstofftankstellen die Summe 39,1 Millionen US-Dollar freigegeben. Einige dieser Stationen sollen in Kaliforniern entstehen. Weiter heißt es in der Nachricht, dass die drei Unternehmen FirstElement, Iwatani und Shell Mittel für 36 Wasserstofftankstellen zur Wartung von Personenkraftwagen erhalten haben. Für aufmerksame Börsianer steht dabei nicht nur die Aktie von Iwantani auf der Watchlist.

# Iwatani: Treibt neue Wasserstoff-Fantasie den japanischen Wert in neue Höhen und kann sich ITM Power mitfreuen?

Wieso sollte sich auch Nel freuen?

Auf den ersten Blick dürfte bei der Nennung der 3 beauftragten Unternehmen nichts für Nel abfallen. Anleger, die den Werdegang der Norweger schon etwas länger verfolgen, könnten jedoch schon auf die Idee kommen, dass Nel bei der Vergabe der Aufträge große Ohren bekommen haben dürfte.

Ein Rückblick ins Jahr 2019 bringt Licht ins Dunkel

Am 30. Januar des vergangenen Jahres gab es folgende Pressemitteilung von Nel: “ „Wir freuen uns, einen bedeutenden H2Station®-Auftrag für das Betanken von Schwerlastfahrzeugen in den USA erhalten zu haben. Der H2Station®-Auftrag hat einen Gesamtwert von mehr als 6 Millionen US-Dollar. Die H2Station®-Ausrüstung wird in den USA eingesetzt und kann sowohl schwere Lastkraftwagen als auch leichte Nutzfahrzeuge betanken. Die vertraglichen Arbeiten beginnen in Kürze und die genaue Lieferzeit ist zu vereinbaren. Der Kunde hat darum gebeten, unbenannt zu bleiben, und weitere Details werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Ein Monat später kommt die Auflösung

In einer weiteren Pressemitteilung wird der Auftraggeber genannt. Es ist Equilon Enterprises – eine Tochtergesellschaft der Öl-Multis Shell. Der Mineralöl- und Erdgas-Konzern ist ebenfalls mit an Bord bei dem neuen Auftrag der US-Behörden. Daher könnte es gut möglich sein, dass die Tochter von Shell erneut einen großen Auftrag bei Nel platziert.

Erst Auftrag, dann Übernahme?

Zugegeben aus dieser Konstellation eine Übernahme-Fantasie abzuleiten ist schon etwas weit hergeholt, aber auch nicht ganz abwegig, wenn Anleger auf die momentane Situation bei Shell schauen. Die niedrige Ölpreis mach dem Konzern schwer zu schaffen und er ist schon seit einiger Zeit im Bereich Wasserstoff aktiv, wie zuletzt das Projekt am Hafen von Rotterdam gezeigt hat.

Laut Wikipedia hat eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 ergeben, dass Royal Dutch Shell mit einem Ausstoß von 31,95 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent seit 1965 das Unternehmen mit dem weltweit siebthöchsten Ausstoß in diesem Zeitraum war. Kein Wunder das der Konzern „grüner“ werden möchte. Wasserstoff-Stationen lassen sich zudem einfach in das Tankstellen-Netz von Shell integrieren und Nel verfügt mit über die beste Technologie dafür, die aktuell auf dem Markt ist. So gesehen, ist schon ein wenig Platz für eine Übernahme-Fantasie.

Aktie läuft wieder gut

Seit Jahresanfang ist der Kurs der Norweger um fast 135 Prozent angestiegen. Trotzdem bleibt die Fantasie für höhere Kurse weiterhin sehr gut. Sollte Shell kein Auge auf die Norweger geworfen haben, so könnte der sich der Öl-Multi trotzdem zu einem neuen starken Partner an der Seite von Nel entwickeln. Mit Shell und Nikola hätten die Norweger dann gleich zwei gute Auftraggeber im Gepäck.

Anleger, die bereits investiert sind, sollten weiterhin an Bord bleiben. Neueinsteiger sollten einen größeren Rücksetzer abwarten und dann einen Einstieg in Erwägung ziehen. Dabei muss allerdings immer berücksichtigt werden, dass Nel weiterhin keine Gewinne schreibt und die Aktie in diesen Höhen ein sehr riskantes Investment ist.

Keine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!

PS: Das Musterdepot und die Watchlisten von Redaktionsleiter Markus Weingran können Sie auch kostenlos abonnieren und haben Sie damit noch besser im Blick – auch mobil. Legen Sie noch heute gratis Ihren my.onvista-Account an und probieren Sie es aus! >> my.onvista.de

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Nel

Neueste exklusive Artikel