New Work: Xing-Mutter erhöht Dividende kräftig ++ Corestate: Weiter starkes Wachstum ++ Leoni: Schwache Zahlen liegen unter den Erwartungen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Massive Sorgen vor der weiteren Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie und ihren wirtschaftlichen Folgen hatten den Weltbörsen einen rabenschwarzen Montag beschert. Den deutschen Leitindex Dax warf es zeitweise um fast 600 Punkte zurück und letztlich mussten die Anleger mit minus 4 Prozent den höchsten Tagesverlust seit Langem. Nun zeichnet sich am Dienstag eine leichte Entspannung ab, nachdem es an den asiatischen Börsen keine weitere Verkaufspanik gegeben hatte.

Der Dax startet mit einem  Plus von 0,64 Prozent und 13.119,05 Punkten in den Tag.

Aus Sicht der Devisenexperten der Commerzbank war es nicht die weiter gestiegene Anzahl der mit dem Virus infizierten Personen, die am Montag die Kursturbulenzen ausgelöst hat. „Relevanter für die Märkte ist etwas anderes: Die Reaktion der Politik auf die Virus-Entwicklung“, erklärte Analystin Thu Lan Nguyen. Ihre Entscheidungen, Regionen abzuriegeln, Reisebeschränkungen einzuführen und die Neujahrsferien zu verlängern hätten schon in China die Wirtschaft teilweise lahmgelegt. Ähnliche Ankündigungen aus Italien und Österreich schürten Ängste, dass es auch in Europa an sich sinnvolle Eindämmungsmaßnahmen die Konjunktur ausbremsen.

Die Anleger suchen derzeit vor allem Zuflucht in sicheren Häfen wie Gold, Anleihen oder dem US-Dollar. Die Experten der Credit Suisse bestätigten mit Blick auf den Aktienmarkt ihre Zurückhaltung, bis die wirtschaftlichen Folgen von Corona klarer absehbar sind.

Baubranche floriert weiter

Die Auftragsbücher der Baubranche in Deutschland sind trotz eines Dämpfers im Dezember weiterhin prall gefüllt. Im Gesamtjahr 2019 lagen die Bestellungen mit 86,1 Milliarden Euro nominal um 8,2 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Das war nach Angaben der Wiesbadener Statistiker vom Dienstag der höchste jemals gemessene Jahreswert. Real (preisbereinigt) betrug das Plus zum Vorjahr 3,2 Prozent.

Große Nachfrage nach Häusern und Wohnungen sowie staatliche Investitionen etwa im Straßenbau sorgen seit längerem für gute Geschäfte der Baubranche. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik berücksichtigt Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.

Im Dezember lag das eingehende Auftragsvolumen preisbereinigt um 5,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Auch gegenüber dem November 2019 gingen die Bestellungen zurück: um real 4,8 Prozent.

New Work: Dividende steigt um 21 Prozent

Das Karrierenetzwerk Xing ist im vergangenen Jahr dank des gut laufenden Firmenkundengeschäfts weiter gewachsen und will daran auch die Aktionäre teilhaben lassen. So schlägt der Vorstand um den Noch-Konzernchef Thomas Vollmoeller eine erhöhte Dividende von 2,59 Euro je Aktie vor, was einem Plus von 21 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht, teilte New Work, Betreiberin des Netzwerks Xing und Burda-Tochter, am Dienstag in Hamburg mit.

2019 legte der Umsatz des SDax-Unternehmens laut vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 269,5 Millionen Euro zu, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 14 Prozent auf 85,6 Millionen Euro kletterte. New Work hatte sich bei beiden Kennziffern für das vergangene Jahr eine zweistellige Steigerung vorgenommen. Analysten hatten in etwa mit ähnlichen Zahlen gerechnet.

Corestate: Wachstum soll 2020 wieder anziehen

Der Immobilienverwalter will auch 2020 vom Immobilienboom profitieren. Angesichts eines vielversprechenden Jahresauftakts dürfte der Umsatz auf 325 bis 335 Millionen Euro wachsen, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf 180 bis 190 Millionen Euro steigen und unter dem Strich sollen bereinigt 145 bis 155 Millionen Euro hängen bleiben.

Unternehmenschef Lars Schnidrig nimmt sich damit beim Ebitda ein Plus von mindestens 2,9 Prozent und beim bereinigten Ergebnis einen Anstieg um mindestens 10,7 Prozent vor. Beide Werte waren 2019 leicht gefallen auf rund 175 Millionen Euro beziehungsweise auf etwa 131 Millionen Euro. Allerdings hatte das Unternehmen im Jahr davor von positiven Einmaleffekten im Zuge von Immobilienverkäufen profitiert.

Der Umsatz stieg 2019 um knapp 4 Prozent auf rund 303 Millionen Euro. Die Dividende soll nun auf 2,60 Euro je Aktie steigen nach 2,50 Euro im Vorjahr. Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion von durchwachsenen Resultaten. Die Gewinne und die Dividende lägen ein wenig unter den durchschnittlichen Markterwartungen, sagte der Börsianer. Der Ausblick für 2020 sei indes ein wenig optimistischer als gedacht.

Für die Aktien zeichneten sich am Morgen im vorbörslichen Handel moderate Gewinne auf 41,40 Euro ab. Allein im bisherigen Jahresverlauf hatte die Papiere in der Spitze fast ein Fünftel an Wert gewonnen, bevor der Kurs im Sog der Coronavirus-Krise ein wenig abgebröckelt war.

Corestate war im Oktober unter Druck geraten, nachdem eine Leerverkaufsposition des kalifornische Hedgefonds Muddy Waters öffentlich geworden war. Muddy Waters ist dafür bekannt, auf angebliche Schwachstellen von Unternehmen zu verweisen und in diesem Zusammenhang auf fallende Kurse zu wetten. Der Aktienkurs von Corestate sackte damals unter die Marke von 26 Euro ab, erholte sich aber rasch und machte die Verluste bis Ende Dezember wett.

Insgesamt verwaltet Corestate den Angaben zufolge mittlerweile ein Fondsvermögen von 28,3 Milliarden Euro, worin auch eine Übernahme Anfang 2020 enthalten ist.

Kurz & knapp:

Leoni: Der angeschlagene Kabel- und ist 2019 wegen der Krise der Autobranche, dem Konzernumbau und Problemen bei einem Großauftrag noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht als ohnehin befürchtet. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei ein Verlust von 384 Millonen Euro angefallen. 2018 hatte das Ebit noch 144 Millionen Euro betragen. Experten hatten angesichts der bereits roten Zahlen in den ersten neun Monaten und den bekannten Problemen sowie Umbaukosten mit einem Verlust gerechnet, dabei allerdings nicht in dieser Höhe. Grund dafür sind Schwierigkeiten bei einem Großprojekt. Aufgrund aktueller Erkenntnisse musste eine Rückstellung von 80 Millionen Euro gebildet werden und 20 Millionen Euro abgeschrieben werden. Der Umsatz ging 2019 auf rund 4,8 Milliarden (2018: 5,1) Milliarden Euro zurück. Fortschritte gab es in den vergangenen drei Monaten immerhin bei der Liquidität. Die verfügbaren Mittel seien in den letzten drei Monate um rund sieben Prozent auf 624 Millionen Euro gestiegen – Ende 2018 hatte Leoni allerdings noch rund eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die im SDax notierte Aktie hatte im vergangenen Jahr zu den größten Verlierern an der Börse gehört. Immerhin konnte sich das Papier von dem Absturz unter die Marke von 10 Euro im Sommer 2019 wieder etwas berappeln und kostete zuletzt rund 11 Euro.

Basler: In einem rückläufigen Marktumfeld konnte die Basler AG den Konzernumsatz 2019 auf 162,0 Mio. Euro (VJ: 150,0 Mio. Euro) steigern. Auch der Auftragseingang bewegte sich mit 166,5 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 154,0 Mio. Euro. Der Zuwachs wurde im Wesentlichen durch die Akquisitionen der Silicon Software GmbH und die Übernahme des chinesischen Distributionsgeschäfts von MVLZ Sanbao Xingye erzielt. Demgegenüber berichtete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für das abgelaufene Jahr 2019 einen Umsatzrückgang in Höhe von 10 % für die deutschen Hersteller von Bildverarbeitungskomponenten. Die Auftragseingänge der Branche sanken gemäß VDMA im gleichen Zeitraum um 7 %. Das Vorsteuerergebnis sank, insbesondere aufgrund geplanter strategischer Investitionen in Form von Personalaufbau, auf 16,9 Mio. Euro (VJ: 24,5 Mio. Euro). Die Rendite vor Steuern betrug 10,4 % (VJ: 16,3 %). Mit diesen Resultaten erfüllt Basler die gegenüber dem Kapitalmarkt kommunizierte Prognose, die für 2019 einen Umsatz zwischen 160 und 164 Mio. Euro bei einer Rendite zwischen 8 und 10 % vorsah.

HP: Der PC- und Drucker-Hersteller hat im jüngsten Geschäftsquartal deutlich weniger verdient. In den drei Monaten bis Ende Januar sank der Gewinn im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 678 Millionen Dollar (625 Mio Euro), wie der Konzern am Montag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Palo Alto mitteilte. Die Erlöse gingen um knapp ein Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar zurück. HP erwehrt sich schon länger eines Übernahmeversuchs des kleineren Rivalen Xerox, der sein Angebot zuletzt auf knapp 35 Milliarden Dollar angehoben hatte. HP hält die Offerte weiter für zu niedrig, das Unternehmen sehe sich damit „deutlich unterbewertet“. Das Management erklärte nun aber, Gespräche mit Xerox führen zu wollen, um eine mögliche Kombination im Sinne der Aktionäre auszuloten. Zugleich erhöhte HP sein Aktienrückkaufprogramm auf 15 Milliarden Dollar, um Anleger im Fall eines feindlichen Übernahmeversuchs auf seine Seite zu ziehen. Die Avancen von Xerox hatten von Anfang an aufhorchen lassen, da das Unternehmen viel kleiner ist als HP. Als treibende Kraft für einen möglichen Deal gilt der umstrittene US-Investor Carl Icahn, der an beiden Konzernen große Anteile hält.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Piotr Swat / Shutterstock.com

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