Nike: Online-Shopping und bequeme Sportsachen im Homeoffice – Die Zutaten für starke Zahlen und eine Kursexplosion – Auch Puma und Adidas ziehen mit

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Der Popularität von Nike-Produkten scheint auch die Corona-Krise keinen längerfristigen Abbruch getan zu haben, denn Analysten loben heute die außerordentlich starken Geschäftszahlen des Sportartikelherstellers. Daraufhin ist auch der Aktienkurs heute im vorbörslichen Handel auf ein Rekordhoch gestiegen. In der Spitze wurden an der Börse Nasdaq 132,38 US-Dollar für die Papiere bezahlt, das waren gut 13 Prozent mehr als der Schlusskurs vom Vortag. Vom Tief Mitte März bei 60 Dollar hat sich der Kurs mehr als verdoppelt.

Nike waren bereits Mitte September mit 120,48 US-Dollar so hoch gestiegen wie nie zuvor und dürften nun zur Wochenmitte im New Yorker Handel diesen Rekord problemlos hinter sich lassen. Sie hatten bereits am Vorabend nach der Zahlenvorlage mit einem Plus im zweistelligen Prozentbereich triumphiert.

Nike habe in den Monaten Juni bis August „die Erwartungen klar geschlagen“, schrieb Analyst James Grzinic von der US-Bank Jefferies. Dazu beigetragen habe der Großhandel auf dem Heimatmarkt, eine beeindruckende Erholung in Lateinamerika sowie weitere Fortschritte auf den europäischen Märkten. Weltweit deuteten die Zeichen auf einen Abbau von Lagerbeständen hin.

Michael Binetti von der Credit Suisse empfand die klaren Signale einer mittel- und langfristig wohl steigenden Profitabilität als starken Kurstreiber für Nike. Jefferies-Analyst James Grzinic zufolge lassen die regionalen Trends bei Nike auf eine durch den Großhandel gestützte Erholung in den USA schließen. Beeindruckend sei auch die Entwicklung in Lateinamerika, vor allem in den wichtigen Volkswirtschaften Brasilien und Mexiko. In Europa komme Nike ebenfalls weiter voran und auch in China scheine es im September nicht so schlecht zu laufen.

Auch Adidas und Puma werden mit nach oben gezogen

Dank der glänzenden Zahlen von Nike haben auch die Papiere der deutschen Sportartikelkonzerne Adidas und Puma SE wieder ihr Corona-Vorkrisenniveau erreicht. Adidas stiegen in der Spitze bis auf 290 Euro und bauten damit ihren Gewinn seit dem Corona-Tief im März auf rund 79 Prozent aus. Zuletzt waren sie mit einem Plus von fast sechs Prozent auf 288 Euro weiterhin der klare Favorit im ebenfalls deutlich anziehenden Leitindex Dax.

Bei Puma sah das Bild ähnlich aus: Die Titel etablierten sich mit einem Zuwachs von 5,6 Prozent auf gut 79 Euro Euro im vorderen Bereich des MDax der mittelgroßen Werte. Beide Aktien rücken damit allmählich wieder an ihre Rekordhochs heran. Im Fall von Adidas datiert dieses aus dem Januar 2020 mit 317,45 Euro, während Puma die Bestmarke von 84,30 Euro im Februar kurz vor Beginn des Corona-Crashs erreicht hatten.

Online-Shopping und bequeme Klamotten helfen stark

Nike, Adidas und Puma gelten als Gewinner der Corona-Krise, weil sie vom Online-Shopping-Boom während der Pandemie profitieren und vom Trend zu sportlicher Freizeitkleidung, die vor allem bei im Homeoffice arbeitenden Menschen beliebt ist.

Für Adidas und Puma wurden durch die starken Nike-Zahlen ebenfalls positive Rückschlüsse gezogen. Trotz der schon erhöhten Bewertung der Aktien dürfte die Stimmung bei den Adidas- und Puma-Anlegern gut bleiben, glaubt Experte Piral Dadhania von RBC.

Die Entwicklung von Nike stütze Adidas und Puma, so Analyst James Grzinic. Er sieht für seine Schätzungen zum dritten Quartal der beiden deutschen Konzerne Luft nach oben. Von den Nike-Zahlen zieht er sehr ermutigende Schlüsse auf die Umsatz- und Margenentwicklung bei Adidas und Puma.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: pixfly / Shutterstock.com

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