ProSieben will weniger US-Ware und mehr eigene Liveshows zeigen

dpa-AFX · Uhr

UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - ProSieben will in Zukunft weniger amerikanische Serien und Spielfilme zeigen und setzt zur besten Sendezeit stattdessen auf mehr Liveshows in Eigenproduktion. Das teilte der Privatsender aus Unterföhring bei München am Dienstag mit. "Wir haben in den vergangenen Monaten den Anteil an Eigenproduktionen erhöht", sagte Senderchef Daniel Rosemann. Man habe neue Marken geschaffen. "Ich nenne nur "Queen of Drags" und "The Masked Singer". Beide Shows haben sich schon mit Staffel 1 fest bei unseren Zuschauern etabliert. Wir werden unsere Investitionen in die Primetime weiter erhöhen."

Rosemann betonte: "Hollywood bleibt weiter ein fester ProSieben-Programmbestandteil. Aber Hollywood schenkt uns immer weniger Identifikation. Deshalb setzen wir stärker auf unsere Stars." Das Spektrum reiche von Heidi Klum über Matthias Opdenhövel und Lena Gercke bis zu Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.

ProSieben sendet im Herbst eine Vielzahl eigener Shows, darunter "Das Duell um die Welt", "The Masked Singer", "Late Night Berlin", "The Voice of Germany" und "FameMaker". Nach den Worten von Rosemann füllt sein Kanal heute 60 Prozent mehr Sendezeit mit Eigenproduktionen in der Primetime als noch vor zwei Jahren. Unter anderem soll im Sommer das Format "Die! Herz! Schlag! Show!" mit Steven Gätjen an den Start gehen. Zudem wechselt RTL -Gesicht Jenke von Wilmsdorff zu ProSieben, der für seine Reportagen mit Extrem-Erfahrungen bekannt ist.

Bei den Schwestersendern ist derweil Reality Trumpf. Sat.1 will mit der siebten Staffel von "Hochzeit auf den ersten Blick" die Dokusoap erstmals in die Primetime heben. Dann soll es zur besten Sendezeit eine Live-Hochzeit von Menschen geben, die sich völlig fremd sind. Und Kabel eins schickt erneut Problem-Jugendliche "Ab ins Kloster!".

Auch der Mutterkonzern ProSiebenSat.1 will verstärkt eigenproduzierte Unterhaltungsformate anbieten und diese über viele Kanäle verbreiten. Man sei "auf einem guten Weg, ein plattformunabhängiges Unterhaltungsunternehmen zu bauen", sagte Vorstandsmitglied und CEO SevenOne Entertainment, Wolfgang Link, der Deutschen Presse-Agentur. "Zum Beispiel mit der konsequenten Förderung neuer digitaler Unterhaltungsangebote wie unsere Audio-Plattform FYEO oder unsere Streamingplattform Joyn." Unlängst hatte der Medienkonzern angekündigt, sich künftig stärker wieder auf den Bereich Entertainment und Infotainment konzentrieren zu wollen./bok/DP/fba

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