ROUNDUP: Evotec bestätigt trotz Corona-Krise Prognosen - Aktie im Plus

dpa-AFX · Uhr

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Wirkstoffforscher Evotec hat nach einem guten Start ins Jahr trotz der coronabedingten Unsicherheiten die Prognose bestätigt. Die Corona-Pandemie habe bisher keine wesentlichen Auswirkungen auf die finanzielle Entwicklungen gehabt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz stärker als von Experten erwartet - und das operative Ergebnis blieb überraschend stabil.

Die im MDax notierte Aktie konnte in den ersten Handelsminuten in einem schwachen Marktumfeld rund ein Prozent zulegen. Das Papier hatte sich bereits zuletzt besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Im Corona-Crash sank der Börsenwert des Unternehmens zwar um etwas mehr als zehn Prozent auf 3,4 Milliarden Euro - die meisten anderen deutschen Standardwerte haben aber seit Mitte Februar noch mehr eingebüßt.

Evotec rechnet im laufenden Jahr weiter mit einem Umsatz zwischen 440 Millionen und 480 (2019: 446) Millionen Euro. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde ein Wert zwischen 100 und 120 Millionen erwartet. Das wäre ein Rückgang um bis zu fast ein Fünftel - Grund dafür sind unter anderem höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E).

In den ersten drei Monaten konnte Evotec das operative Ergebnis trotz der höheren F&E-Ausgaben bei einem deutlichen Umsatzplus stabil bei 30 Millionen Euro halten. Die Erlöse seien um 15 Prozent auf 119 Millionen Euro geklettert. Gut sieht auch die Kassenlage mit knapp 321 Millionen Euro Ende März aus - das war etwas mehr als zum Jahresstart.

Evotec arbeitet als Auftragsforscher etwa für andere Unternehmen und akademische Einrichtungen. Zudem baut der Konzern rasant sein zweites Standbein aus, in dem gemeinsam mit Partnern geforscht wird. Hier hatte es in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder Erfolgsmeldungen gegeben. Deshalb gehörte die Aktie in den vergangenen Jahren zu einem der Lieblinge der Investoren.

Nachdem sie jahrelang zwischen einem und fünf Euro hin- und hergependelt war, zog der Kurs zwischen Ende 2016 und Mitte 2019 bis auf 27 Euro an - das Niveau konnte die Aktie aber nicht nachhaltig verteidigen. Seitdem bewegt sich das Papier in einem Korridor zwischen 20 und 25 Euro. Experten trauen der Aktie aber weitere Kursgewinne zu - das durchschnittliche Kursziel der von Bloomberg erfassten Experten liegt bei knapp 30 Euro.

Vom Niveau, dass die 1999 an die Börse gebrachte Aktie im Zuge des Dotcom- und Biotech-Booms zu Beginn des Jahrtausends erreicht hatte, wäre sie aber auch beim Erreichen dieses Kursziels noch meilenweit entfernt. Kurz bevor die Blase damals platzte, kostete die Aktie mehr als 100 Euro./zb/men/mis

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