ROUNDUP: Schweizer Vermögensverwalter gelingt Ausstieg bei LPKF

dpa-AFX · Uhr

GARBSEN (dpa-AFX) - Der Schweizer Vermögensverwalter Bantleon ist seinen insgesamt 29-prozentigen Anteil am Laserspezialist LPKF am Kapitalmarkt losgeworden. Die rund sieben Millionen Aktien seien an institutionelle Investoren verkauft worden, teilte LPKF am späten Mittwochabend in Garbsen mit. Gemessen am Xetra-Schlusskurs ist das Paket rund 147 Millionen Euro wert.

Einen Tag zuvor hatte das LPKF mitgeteilt, dass die zu dem Schweizer Unternehmen gehörende Beteiligungsgesellschaft German Technology und der Bantleon-Eigentümer Jörg Bantleon verschiedene Optionen für die LPKF-Beteiligung prüfen. German Technoloy hielt 18,2 Prozent der Aktien, 10,6 Prozent gehörten Bantleon selbst.

Im Gespräch war dabei neben der Platzierung über die Börse auch ein Verkauf an einen Investor. Nach Angaben von Bantleon waren Gespräche über den Anteilsverkauf an einen amerikanischen strategischen Investor aus einem benachbarten Technologiesegment im finalen Stadium. Dies hatte bei einigen Händlern die Hoffnung auf eine Übernahme geschürt.

Letztendlich setzten am Mittwoch am Aktienmarkt aber die Sorgen vor der Anteilsplatzierung durch. Die seit kurzem im SDax notierte Aktie verlor im Xetra-Handel rund neun Prozent auf 21 Euro und gab damit einen Teil der Gewinne der Erholungsrally nach dem Kursverfall im Corona-Crash wieder ab.

Die Aktie war in der Corona-Krise vom Mehrjahreshoch von knapp unter 26 Euro im Februar bis auf 10,20 Euro Mitte März abgestürzt, konnte sich dann aber wieder kräftig erholen.Trotz der Verluste wegen der drohenden Platzierung verzeichnete das Papier in den vergangenen Monaten deutliche Kursgewinne. Über zwölf Monate summieren sich diese auf mehr als 150 Prozent.

Der Börsenwert kletterte damit auf mehr als eine halbe Millarde Euro. Lohn dafür war der Aufstieg im SDax im Februar. Das 1976 gegründete Unternehmen ist seit 1998 an der Börse. Der Kurs des LPKF-Papiers war im Zuge des Hypes um Technologiewerte Anfang des Jahrtausends bis auf 37 Euro gestiegen. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase fiel das Papier bis auf 60 Cent./zb/fba

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