Rückstellungen belasten Hella - Erste Anzeichen für Erholung

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Autozulieferer Hella sieht Licht am Ende des Tunnels.

"Der Ausblick auf die kommenden Monate stimmt uns verhältnismäßig positiv. Die Anzeichen für eine gewisse Markterholung im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres haben sich zuletzt weiter verdichtet", erklärte Firmenchef Rolf Breidenbach am Donnerstag. So habe sich etwa das Automotive-Geschäft insbesondere in Europa und Amerika besser entwickelt als der Markt und gegenüber dem vierten Quartal des abgelaufenen Bilanzjahres wieder deutlich erholt. Doch wegen der Covid-19-Pandemie gebe es noch Unsicherheiten. "Deshalb bleiben wir bis auf Weiteres bei der genannten Prognosebandbreite", so der Manager.

Der Lichtspezialist verbuchte im ersten Quartal seines Bilanzjahres 2020/21 allerdings wegen Rückstellungen von 169 Millionen Euro für den geplanten Personalabbau rote Zahlen. Bei einem Umsatzrückgang um 10,6 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro lag das Minus im operativen Geschäft (Ebit) bei 115 Millionen Euro. Bereinigt erreichte das Ebit 56 Millionen Euro nach 111 Millionen vor Jahresfrist. Im Gesamtjahr peilt Breidenbach einen Umsatz zwischen 5,6 bis 6,1 (Vorjahr: 5,8) Milliarden Euro an und eine bereinigte Ebit-Marge von 4,0 bis 6,0 (4,0) Prozent.

Das erste Quartal sei stärker als erwartet verlaufen und die Aussagen des Managements deuteten darauf hin, dass die Prognose nun eher konservativ sei, kommentierten Jeffries-Analysten. Mit dem guten Start ins Geschäftsjahr sei Hella auf dem richtigen Weg, zumindest das obere Ende der Prognose zu erreichen, hieß es bei MM Warburg. Gleichwohl lag die im Nebenwertindex MDax gehandelte Aktie mit 41,62 Euro rund 2,4 Prozent im Minus, ist damit allerdings immer noch doppelt so viel wert wie noch im März.

Der Autozulieferer hatte sich im Sommer auf ein langes Tief in der Branche eingestellt und den Abbau von 900 Arbeitsplätzen am Firmensitz in Lippstadt bis Ende 2023 angekündigt.

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