Siemens-Aktie: Gewinn fast halbiert
Beim Elektrokonzern ist wegen hoher Sonderkosten der Gewinn im Schlussquartal stark eingebrochen. Negativ zu Buche schlugen hohe Ausgaben für den Personalabbau in der Kraftwerks- sowie in der Antriebssparte. Dazu kamen höhere Steueraufwendungen im Zusammenhang mit der Ausgliederung des Zuggeschäfts. Der Gewinn nach Steuern sank daher von gut 1,2 Milliarden auf 681 Millionen Euro. Das operative Ergebnis der Industriegeschäfte stagnierte bei gut 2,1 Milliarden Euro. Die Kosten für den Personalabbau allein in der schwächelnden Kraftwerkssparte bezifferte Siemens auf 301 Millionen Euro.
Negative Währungseffekte bremsten das Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz. Das Neugeschäft stagnierte daher bei 23,7 Milliarden Euro, bereinigt um Wechselkurseffekte wäre es um 5 Prozent gewachsen. Der Umsatz legte um 2 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro zu. Die Zahlen lagen in etwa im Rahmen der Analystenerwartungen.
Ziele erreicht – Dividende rauf -Aktienrückkauf
Im Gesamtjahr erreichte der Konzern seine Ziele. Nach Steuern erhöhte sich der Gewinn geringfügig auf 6,1 Milliarden Euro. Der Dax-Konzern will die Dividende daher um 10 Cent erhöhen und seinen Aktionären mit 3,80 Euro je Aktie zahlen. Zudem kündigte der Konzern ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu 3 Milliarden Euro bis 2021 an.
Ausblick nicht komplett überzeugend
Für das neue Geschäftsjahr 2018/19 ist Siemens verhalten optimistisch. „Wir erwarten ein weiterhin günstiges Marktumfeld mit begrenzten Risiken aus geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere für unsere kurzzyklischen Geschäfte“, erklärte der Dax-Konzern. Der Umsatz soll – Wechselkurseffekte ausgenommen – moderat zulegen, die Rendite aus dem Industriegeschäft soll wie im Vorjahr bei elf bis zwölf Prozent liegen. Ohne die Kosten des Personalabbaus erreichte sie im abgelaufenen Geschäftsjahr 11,3 Prozent, unter dem Strich lag sie bei 10,4 Prozent. „Wir haben wieder geliefert, was wir versprochen haben, und unsere zum Halbjahr angehobene Jahresprognose voll erreicht“, sagte Vorstandschef Joe Kaeser vor der Bilanzpressekonferenz.
Aktie im Minus
Die Anleger sind vom präsentierten Zahlenwerk nicht komplett überzeugt. Dividendenerhöhung und Aktienrückkaufprogramm reichen nicht aus, um den Gewinnrückgang auszugleichen. Das Wertpapier liegt über ein halbes Prozent im Minus. Damit wird die Jahresperformance nicht besser. Seit Jahresanfang kommt die Siemens-Aktie auf ein Minus von etwas mehr als 11 Prozent.
Onvista/dpa-AFX
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