Siemens: Dax-Konzern springt voll auf die Wasserstoff-Welle – „Wollen eine führende Rolle einnehmen“ – Die Technik von Nel könnte dabei helfen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Auch der deutsche Technologie-Konzern möchte jetzt in dem wichtigen Wachstumsmarkt Wasserstoff ganz vorne mitspielen. Dafür soll auf dem Werksgelände in Görlitz ein „Innovations-Campus“ entstehen, bei dem es um die Erforschung und Entwicklung von neuen Technologien rund um den industriellen Einsatz von Wasserstoff geht. Zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft will Siemens 30 Millionen Euro in den ist das neue Forschungszentrum stecken.

In dem neuen Technologie-Zentrum sollen Elektrolyseure, Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff, erforscht, getestet und Fachkräfte für die Bedienung der Geräte ausgebildet werden. Alle Beteiligten versprechen sich viel von der neuen Einrichtung in Sachsen. „Die Nutzung von Wasserstoff wird eine neue Industrie.“, sagte Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer. „Die Wasserstoffwirtschaft wird das Welt-Wachstumsthema in den nächsten Jahrzehnten sein.“ Siemens wolle in diesem „sehr großen Markt eine führende Rolle spielen,“ sagte Siemens-Energie-Forschungschef Daniel Schnettler dem Handelsblatt.

Emissionsfreie Stromversorgung

Bei den Forschungen in Görlitz sollen vor allen Dingen die Hauptprobleme der Wasserstoff-Technologie angegangen werden. Zum einem ist die Produktion des „grünen“ oder „sauberen“ Stroms noch immer eine sehr kostspielige Angelegenheit und zum anderen Fehlen auch Erfahrungswerte, wenn es um die Haltbarkeit und Wartungen von großen Wasserstoffanlagen zur Stromerzeugung geht. Diese Probleme sollen jetzt in Görlitz angegangen werden.

Würde die Erfahrung von Nel da nicht helfen?

Mit dem „Innovations-Campus“ nimmt Siemens schon die richtigen Probleme in Angriff. Allerdings gibt es ja auch viele kleinere Unternehmen, die sich schon nicht schlecht im Markt positioniert haben. Vielleicht wäre es ja eine Möglichkeit, deren bereits bestehendes „Know-How“ weiter zu entwickeln. Die norwegische Investmentbank Norne Securities zum Beispiel vor nicht allzu langer Zeit Übernahme-Fantasie beim norwegischen Unternehmen Nel geweckt. Die Experten aus dem hohen Norden würde es nicht wundern, wenn ein großes deutsches Industrie-Unternehmen seine Finger nach dem Wasserstoff-Experten austrecken würde. Nel produziert ebenfalls Elektrolyseure. Die bereits vorhandene Expertise der Norweger ließe sich bestimmt gut im neuen „Innovations-Campus“ in Görlitz weiterentwickeln.

Wer weiß, vielleicht ist ja Siemens der große deutsche Industrie-Konzern, der nach Ansicht der Investmentbank Norne Securities seine Finger nach Nel ausstreckt. Um eine führende Rolle in der Wasserstoff-Technologie einzunehmen, könnte es sicherlich hilfreich sein, die bestehen Vertriebskanäle der Norweger, die bis nach China reichen, zu nutzen.

Von Markus Weingran

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Foto: AR Pictures / Shutterstock.com

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