Siemens: Zahlen hauen keinen vom Hocker ++ Infineon: Q1 voll im Soll ++ Adidas: Konkurrent Nike tritt auf Coronavirus-Bremse

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Coronavirus sorgt nach wie vor für große Unsicherheiten unter den Anlegern und Konzernen. Am Dienstag zeigte sich Nike besorgt über die Entwicklung in der Volksrepublik und sprach eine „kleine“ Warnung aus.

Höhepunkt der Epidemie noch nicht erreicht

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das neue Coronavirus ist in China wieder schneller gestiegen als in den Tagen zuvor. Bis Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten mit der neuen Lungenkrankheit innerhalb eines Tages um 3887 auf 24 324, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Die Zahl der Toten legte um 65 auf 490 zu.

Dax schnauft etwas durch

Der deutsche Leitindex hat sich am Dienstag eine kräftige Erholung aus Parkett gezaubert und sich wieder deutlich von der Marke von 13.000 Punkten entfernt. Heute schnauft der Dax daher etwas durch. Er startet etwas schwächer in den Handelstag. Auf der Börsentafel in Frankfurt stehen zu Handelsstart. 13.243,07 Punkte - ein Minus von 0,29 Prozent

Siemens: Zahlen hauen keinem vom Hocker

Die anhaltende Schwäche im Automobil- und Maschinenbausektor hat das Ergebnis des Technologiekonzerns Siemens auch zum Auftakt des Geschäftsjahres belastet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) sank im ersten Quartal (per 31. Dezember) um 30 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Analysten hatten hier mit mehr gerechnet. Das Ergebnis der digitalen Geschäfte sank dabei um knapp ein Drittel. Dazu belastete der Windanlagenbauer Gamesa, der im ersten Quartal wegen der Verzögerung bei Projekten in die Verlustzone gerutscht war.

Unter dem Strich betrug der Gewinn knapp 1,1 Milliarden Euro, der damit etwas über dem Vorjahresniveau lag. Der Umsatz stieg leicht um 1 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro. Der Auftragseingang fiel um 2 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro. Den Ausblick bestätigte der Konzern.

Anteil an Siemens Gamesa wird aufgestockt

Der Dax Konzern kauft einen Minderheitsaktionär aus dem Windkraft-Unternehmen Siemens Gamesa heraus. Für rund 1,1 Milliarden Euro übernimmt der Münchner Konzern die 8,1 Prozent des spanischen Energiekonzerns Iberdrola, wie Siemens am Dienstagabend mitteilte. Der Anteil von Siemens steigt damit auf 67,1 Prozent, was dem Konzern eine Zweidrittelmehrheit in der Hauptversammlung sichert. Ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktien ist nicht geplant.

Durch den Kauf der Iberdrola-Anteile löst Siemens eine Konstellation auf, die in der Vergangenheit mehrfach zu Ärger und sogar Prozessen geführt hatte. Iberdrola hatte bei der Fusion, aus der Siemens Gamesa entstanden war, zusätzliche Minderheitsrechte eingeräumt bekommen, über deren Auslegung es zu Streit gekommen war. Durch den Kauf verschönert Siemens nun die Mitgift für das neue Unternehmen Siemens Energy, das im Laufe des Jahres an die Börse gebracht werden soll und hauptsächlich aus der alten Siemens-Sparte Gas and Power und dem Anteil an Siemens Gamesa besteht.

Infineon: Auftaktquartal im Soll - Ausblick ebenfalls

Der Chiphersteller ist wie erwartet schwächer ins Geschäftsjahr 2019/2020 gestartet. Umsatz und operatives Ergebnis (Segmentergebnis) waren im ersten Quartal (per Ende Dezember) im Vergleich zum Vorquartal rückläufig, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Neubiberg bei München mitteilte. Allerdings lag das Unternehmen bei der Segmentergebnis-Marge mit 15,5 Prozent über den eigenen Erwartungen und jenen der Analysten.

Sowohl im wichtigen Geschäft mit Chips für die Autoindustrie als auch in der PMM-Sparte, in der das Geschäft mit Chips für die Stromversorgung sowie mobile Geräten wie Smartphones oder Tablets gebündelt ist, hatte Infineon mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Das Segmentergebnis sank gegenüber dem Vorquartal um 5 Prozent auf 297 Millionen Euro, der Umsatz ging um 7 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro zurück.

Konzernchef Reinhard Ploss sprach von weiterhin schwierigen Marktbedingungen. Allerdings hätten Einsparungen und Sondereffekte das Segmentergebnis etwas besser als erwartet ausfallen lassen. Für das zweite Quartal geht Infineon von einem Umsatzplus von 5 Prozent (plus oder minus zwei Prozentpunkte) gegenüber dem Vorquartal sowie einer Segmentergebnis-Marge von 14 Prozent in der Mitte der Umsatzspanne aus. Seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Infineon zudem. Ploss hatte bereits Ende letzten Jahres mit einer herausfordernden ersten Jahreshälfte gerechnet.

Kurz und knapp:

 Adidas: Aktien von Adidas und Puma sollten am Mittwoch im Auge behalten werden. Ihr US-Konkurrent Nike hat vor wesentlichen Einbußen auf dem chinesischen Markt aufgrund des Coronavirus gewarnt. Es sei mit „erheblichen Auswirkungen“ auf das China-Geschäft zu rechnen, teilte der weltgrößte Sportartikelhersteller am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Man habe die Hälfte der Filialen in Konzernbesitz in dem Land geschlossen und betreibe die restlichen Läden mit eingeschränkten Öffnungszeiten, da weniger Kunden kämen. Nike ist nicht der erste Konsumgüterkonzern, der Geschäftsrisiken in China aufgrund des Coronavirus befürchtet, doch keiner warnte bislang so deutlich davor.

Disney: Hohe Kosten für den Ausbau des Streaming-Geschäfts haben dem US-Unterhaltungsriesen einen Gewinneinbruch eingebrockt. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel das Nettoergebnis aus dem fortgeführten Geschäft verglichen mit dem Vorjahreswert um 23 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Dennoch legte die Aktie nachbörslich zunächst deutlich zu. Denn die Investitionen zahlen sich aus: Der erst am 12. November gestartete Streaming-Service Disney+ hatte zum Jahresende bereits 26,5 Millionen Abonnenten gewonnen – deutlich mehr als erwartet. Auch beim Umsatz wurden die Wall-Street-Prognosen übertroffen, hier gab es einen Anstieg um rund ein Drittel auf 20,9 Milliarden Dollar.

Hannover Rück: Der Rückversicherer hat 2019 trotz höherer Schäden so viel verdient wie nie zuvor. Auch dank der Übernahme des deutschen Lebensversicherers Generali Leben stand unter dem Strich nach vorläufigen Zahlen ein Überschuss von 1,28 Milliarden Euro, wie der weltweit drittgrößte Rückversicherer am Mittwoch in Hannover mitteilte. Das ist gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor und neun Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Die große Vertragserneuerung in der Schaden-Rückversicherung zum Jahreswechsel verschafft dem Unternehmen zudem Rückenwind für das Jahr 2020.

BNP Paribas: Die französische Großbank BNP hat 2019 dank lebhafter Märkte und eines Sparprogramms mehr verdient. Der Überschuss sei um fast neun Prozent auf 8,2 Milliarden Euro gestiegen, teilte die im EuroStoxx 50 notierte Bank am Mittwoch in Paris. Experten hatten mit einem Ergebnis in dieser Größenordnung gerechnet. Die Erträge legten um fünf Prozent auf 44,6 Milliarden Euro zu. Die Kosten stiegen dagegen nur um 2,5 Prozent auf 31,3 Milliarden Euro. Der seit 2011 amtierende Konzernchef Jean-Laurent Bonnafé hatte im vergangenen Jahr den 2017 eingeleiteten Sparkurs verschärft, um die Bank auf das Umfeld mit dauerhaft niedrigen Zinsen und strengere Vorgaben auszurichten. Die jährliche Kostenbasis soll um insgesamt 3,3 Milliarden Euro gedrückt werden.

Ebay: Der Betreiber der New Yorker Börse bietet dem Vernehmen nach für das Online-Marktplatzes. So habe die Intercontinental Exchange Inc. den Ebay-Gesellschaftern ein Angebot gemacht, das die Firma mit mehr als 30 Milliarden US-Dollar bewertet, wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Es gebe keine formellen Gespräche und es sei nicht sicher, dass die Gespräche zu einem Ergebnis führen. Der Aktienkurs von Ebay stieg auf die Nachricht hin rasant an und lag zuletzt mit 10,5 Prozent im Plus.

ABB: Der Schweizer Industriekonzern hat im vierten Quartal 2019 unter anderem dank Kosteneinsparungen zugelegt. Beim Umsatz sowie beim Auftragseingang wurde das Niveau des Vorjahres aber nicht gehalten. Der Umsatz des Siemens-Rivalen ging von Oktober bis Dezember um 4 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar zurück. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich organisch ein Minus von 2 Prozent, wie der Konzern am Mittwoch in Zürich mitteilte. Der Konzern wird nur noch kurze Zeit übergangsweise von Verwaltungsrats-Präsident Peter Voser geführt. Vom 1. März an übernimmt bekanntlich Björn Rosengren das Ruder.

Von Markus Weingran/ dpa-AFX

Foto: AR Pictures / Shutterstock.com

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