Snowflake: Warren Buffett jubelt über fulminanten Börsengang + 133 Prozent++ Delivery Hero: Expansion in Lateinamerika ++ Grenke: Nach zweistelligen Minus zu Handelsbeginn dreht die Aktie ins Plus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Keine Überraschung, keine Kurse! Die Anleger sind mittlerweile wohl ein wenig zu verwöhnt. Nachdem die EZB vergangene Woche die Füße stillgehalten hat, schlägt die Fed nun den gleichen Kurs ein und pumpt vorerst nicht mehr Geld in den Markt als erwartet. Die bisherige Menge, die schon nicht klein ist, scheint den Marktteilnehmern aber nicht zu reichen. Der Dow Jones hatte gestern einen schweren Stand und die Nasdaq ging mit einem deutlichen Minus aus dem Handel.

Null-Zins-Politik hat noch lange bestand

Die US-Notenbank Fed will den Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses erwarten überwiegend, dass sich an der gegenwärtigen Zinsspanne von null bis 0,25 Prozent bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird. Zudem will die Fed die milliardenschweren Wertpapierkäufe „mindestens“ im bisherigen Tempo fortführen. Das deckte sich mit den Erwartungen, reichte den Anlegern an der Wall Street aber nicht, die Kurse gaben ihre Gewinne größtenteils wieder ab.

Euro gibt deutlich ab

Komisch das der deutsche Markt heute auch enttäuscht auf die Entscheidung der Fed reagiert. Da meckert man hierzulande wochenlang über den starken Euro und jetzt fällt er wieder, aber das interessiert dann auch niemanden. Die europäische Gemeinschaftswährung ist am Donnerstagmorgen nach der Sitzung der US-Notenbank Fed am Vorabend auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen. Der Kurs der Gemeinschaftswährung sank im frühen Handel bis auf 1,1738 US-Dollar und baute damit die Verluste der Vortage aus. Der Kurs entfernt sich damit auch deutlich von dem noch Anfang September erreichten Zwischenhoch von etwas mehr als 1,20 Dollar.

Trump ist nicht glücklich über den Oracle-Deal mit Tiktok

Der US-Präsident ist mit dem angestrebten Deal zwischen ByteDance und Oracle alles andere als einverstanden: „Konzeptionell kann ich Ihnen sagen, dass mir das nicht gefällt“, sagte Trump auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Trump ergänzte, er werde erst am Donnerstag umfassend über einen Vorschlag informiert, wonach Oracle ein „vertrauenswürdiger Technologieanbieter“ für die US-Aktivitäten von TikTok werden soll. Er befürwortete jedoch nicht die Idee, dass das chinesische Unternehmen die Kontrolle behalte. „Ich bin nicht bereit, irgendetwas zu unterzeichnen.“

Senator Marco Rubio und fünf weitere republikanische Senatoren forderten Trump am Mittwoch auf, den Deal abzulehnen, solange eine Verbindungen zum chinesischen Eigentümer ByteDance bestehen bliebe. „Wir sind weiterhin gegen jede Vereinbarung, die es in China ansässigen oder kontrollierten Unternehmen ermöglichen würde, den Code oder die Algorithmen, mit denen eine in den USA ansässige Version von TikTok betrieben wird, beizubehalten, zu kontrollieren oder zu modifizieren“, schrieb er in einem Brief. Der Deal erfülle nicht „die Absicht der Exekutivverordnungen des Präsidenten“ und werfe „ernsthafte nationale Sicherheitsbedenken auf“, ergänzte Senator Ted Cruz.

Trump hat gedroht, die vor allem bei Jugendlichen beliebte US-Tochter des chinesischen Technologiekonzerns zu verbieten, sollte sich ByteDance wegen Sicherheitsbedenken zu den US-Nutzerdaten nicht von der Plattform trennen.

Dax hat heute keine Lust

Enttäuscht haben Anleger am Donnerstag auf die zuvor mit Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank Fed reagiert. Der Dax rutschte im frühen Handel um 1,5 Prozent auf 13 055 Punkte ab und fiel auf den tiefsten Stand seit Mittwoch vergangener Woche.

Die Fed will den Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses erwarten überwiegend, dass sich am gegenwärtig niedrigen Zinsniveau bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird. Zudem will die Fed die milliardenschweren Wertpapierkäufe „mindestens“ im bisherigen Tempo fortführen. Das deckte sich zwar mit den Erwartungen, reichte den „geldpolitisch verwöhnten“ Anlegern aber nicht mehr, wie ein Händler sagte. An der Wall Street hatte der Leitindex Dow nach der Fed-Sitzung die Gewinne fast vollständig wieder eingebüßt, die Technologiebörse Nasdaq meldete Kursverluste.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor am Morgen 1,2 Prozent auf 27 360 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte 1,5 Prozent auf 3289 Zähler ein.

Snowflake gibt Vollgas - größter Börsengang des Jahres

Der Softwarespezialist hat ein glänzendes Debüt an der New York Stock Exchange hingelegt. Anleger rissen sich zum Handelsstart am Mittwoch um die Papiere des Unternehmens aus dem kalifornischen San Mateo, das im boomenden Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet den Marktführern Amazon und Microsoft einheizen will. Der Einstandskurs lag mit 245 Dollar um mehr als das Doppelte über dem Ausgabepreis von 120 Dollar.

Die Firma, deren Aktien unter dem Tickerkürzel „SNOW“ gehandelt werden, sammelte beim Börsengang zuvor 3,36 Milliarden Dollar ein und wurde dabei insgesamt mit mehr als 30 Milliarden Dollar bewertet. Damit stemmte Snowflake die bislang größte Premiere des Jahres am US-Aktienmarkt. Die Erwartungen an das Unternehmen sind groß, ausnahmsweise beteiligte sich sogar Staranleger Warren Buffett im großen Stil mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway.

Delivery Hero kauft in Lateinamerika hinzu

Der Essenslieferant baut sein Geschäft in Lateinamerika mit einer Übernahme aus. Der Da -Konzern kauft dem spanischen Online-Marktplatz Glovo für bis zu 230 Millionen Euro dessen Geschäftsteile in acht lateinamerikanischen Ländern ab, wie Delivery Hero am Mittwochabend in Berlin mitteilte. Bei Glovo können Kunden den Angaben zufolge jedes Produkt oder jeden Artikel innerhalb ihrer Stadt kaufen, empfangen und versenden. Delivery-Chef Niklas Östberg sieht in Lateinamerika ein außergewöhnliches Wachstumspotenzial für Online-Lieferdienste.

Am Finanzmarkt wurde die Nachricht zunächst mit leichten Kursverlusten quittiert. Analyst Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies lobte die Übernahme allerdings. Das Unternehmen treibe die Konsolidierung des Marktes in der Region voran, schrieb er am Mittwochabend.

In Lateinamerika ist Delivery Hero nach eigenen Angaben bereits in Argentinien, Panama und der Dominikanischen Republik vertreten. Mit der Übernahme des Glovo-Geschäfts baut das Unternehmen sein Geschäft in diesen Ländern aus. Außerdem erweitert der deutsche Konzern sein Geschäft in diesem Zuge auf Peru, Ecuador, Costa Rica, Honduras und Guatemala.

Kurz & knapp:

Grenke: Die Aktie des Spezialisten für das Leasing von Bürokommunikation kommt auch heute nicht zur Ruhe. Neben der Short-Attacke rückt jetzt auch erst einmal Warburg von der Aktie ab und setzt die Beobachtung des Papiers vorrübergehend aus.  Die Attacke von Viceroy Research sei vom Zeitpunkt her perfekt gewesen und gut vorbereitet worden, schrieb Warburg-Analyst Marius Fuhrberg in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Auch wenn sich einige der Anschuldigungen kaum beweisen lassen dürften, müsse das Unternehmen vieles klar stellen, was kurzfristig kaum möglich sein dürfte. Es sei nicht zu leugnen, dass sowohl die Unternehmensstruktur als auch die Bilanz komplex und verwirrend erscheinen. Zu Handelsstart verliert die erneut zweistellig, dreht danach aber schnell wieder ins Plus.

Six: Die Schweizer Börsenbetreiberin hat ein nicht bindendes Kaufangebot für die italienische Börse abgegeben. Dies erklärte ein Six-Sprecher am Donnerstag der Schweizer Finanz-Nachrichtenagentur AWP im Hinblick auf einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Corriere della Sera“. „Die restlichen Punkte kommentieren wir nicht“, sagte er weiter. Um die Mailänder Börse ist ein Gerangel von Kaufinteressenten entstanden. Denn die Borsa Italiana gehört dem Londoner Börsenbetreiber LSE, der die Tochter verkaufen muss, um von der EU-Wettbewerbsbehörde grünes Licht für die 27 Milliarden Dollar teure Übernahme des Datenanbieters Refinitiv zu bekommen. Nun versuchen sich die Interessenten nicht nur über den Preis, sondern auch mit Versprechen bezüglich des zukünftigen Einflusses der italienischen Seite einen Vorteil zu verschaffen.

Facebook: Der Social-Media-Gigant prescht im Geschäft mit VR-Brillen mit einer deutlichen Preissenkung vor. Das neue Modell der Brille Oculus Quest, die ohne einen zusätzlichen Computer auskommt, wird in den USA 299 Dollar kosten – 100 Dollar weniger als die Vorgängerversion, wie Facebook am Mittwoch ankündigte. In Deutschland wird das Gerät zunächst nicht verfügbar sein, weil Facebook nach eigenen Angaben noch mit einer bisher nicht näher genannten Regulierungsbehörde dazu im Gespräch ist. Die Oculus Quest 2 kommt in den USA am 13. Oktober auf den Markt. Sie wiegt weniger als das Vorgängermodell und hat einen neuen Chip. Dieser wurde vom Halbleiter-Konzern Qualcomm speziell für die Anzeige virtueller Realität (VR) entwickelt, bei der Nutzer in digitale Welten eintauchen können. Für ein besseres Bild soll ein neues LCD-Display mit 50 Prozent Bildpunkten sorgen. Das erste Quest-Modell hatte zwei getrennte Bildschirme mit OLED-Technologie.

Von Markus Weingran

Foto: Sundry Photography / shutterstock.com

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