Spanien und Italien drücken bei Corona-Hilfsfonds aufs Tempo

dpa-AFX · Uhr

MADRID (dpa-AFX) - Die Regierungschefs Italiens und Spaniens, Giuseppe Conte und Pedro Sánchez, haben eine rasche Einigung auf den geplanten EU-Milliardenfonds für den Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie gefordert. "Juli muss der Monat einer Einigung werden", sagte Sánchez am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Conte in Madrid. Auch Conte mahnte erneut zur Eile. Beide Politiker bezogen sich auf den EU-Gipfel am Freitag und Samstag kommender Woche. Dabei soll ein Kompromiss mit den vier sogenannten sparsamen Ländern Schweden, Dänemark, Niederlande und Österreich gesucht werden. Sie sträuben sich bisher gegen den von Deutschland und Frankreich unterstützten Plan, Ländern wie Italien und Spanien mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen unter die Arme zu greifen, statt nur Kredite zu gewähren.

Italien und Spanien sind jedoch schon jetzt hoch verschuldet und in Europa mit am härtesten von der Pandemie getroffen. Nach einer am Vortag von der EU-Kommission vorgelegten Prognose könnte Italien dieses Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 11,2 Prozent erleiden, bei Spanien wären es demnach 10,9 Prozent. Beide Länder benötigen dringend Geld, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen etwas abzufedern.

Sánchez kündigte an, er werde sich kommende Woche mit den Regierungschefs Schwedens und der Niederlande, Stefan Löfven und Mark Rutte, sowie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen. Genaue Termine nannte er nicht./ro/DP/men

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