Südafrikas Tabakindustrie macht mobil gegen Corona-Beschränkungen

dpa-AFX · Uhr

JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Südafrikas Tabakindustrie geht gerichtlich gegen einen landesweit verordneten Tabak-Bann vor. In einer Erklärung teilt der Tabakkonzern British American Tobacco South Africa (BATSA) am Freitag mit, er habe entsprechende Schritte eingeleitet; unterstützt werde er von Tabakfarmern, Verbrauchern und Geschäftsleuten sowie der Japan Tobacco International (JTI). "Der fortwährende Bann für den legalen Tabakverkauf bedroht das Überleben des Tabaksektors", betonte der zuständige BATSA-Manager Johnny Moloto.

Im Kampf gegen das Coronavirus hatte Südafrikas Regierung Ende März eine der weltweit strengsten Ausgangssperren verhängt, die auch einen Alkohol- und Tabak-Bann vorsieht. Ab dem 1. Juni soll sie gelockert werden. Während der Alkoholverkauf wieder gestattet wird, bleibt der von Tabak verboten. Die zuständige Ministerin begründete das damit, dass Raucher für Komplikationen durch Covid-19 gefährdeter seien.

BATSA ist mit einem Marktanteil von 78 Prozent Südafrikas größter Tabakkonzern, der 2019 nach eigenen Angaben 13 Milliarden Rand (etwa 678 Millionen Euro) an Steuern in die Staatskassen spülte. Auch die Weinindustrie hatte über katastrophale Einbußen durch die drastischen Restriktionen geklagt. Nach Medienberichten hat der Bann nicht nur zu einem blühenden Schwarzmarkt geführt, sondern auch zu Ersatzprodukten wie Rooibos-Zigaretten oder selbstgebrautem Ananas-Wein./rek/DP/stw

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